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Berlin: "Juni 2001": Fotografie, Video, Mixed Media

Es ist der abgenutzte Umzugskarton, der sofort ins Auge sticht, nein, genauer gesagt in die Ohren geht. Aus der Pappkiste tönt lauter Straßenlärm, so dass fast die gesamte Ausstellungsfläche der Sammlung DaimlerChrysler im Haus Huth am Potsdamer Platz damit beschallt wird.

Es ist der abgenutzte Umzugskarton, der sofort ins Auge sticht, nein, genauer gesagt in die Ohren geht. Aus der Pappkiste tönt lauter Straßenlärm, so dass fast die gesamte Ausstellungsfläche der Sammlung DaimlerChrysler im Haus Huth am Potsdamer Platz damit beschallt wird.

"Juni 2001" - Fotografie, Video, Mixed Media heißt die dritte Ausstellung des Automobil-Konzerns in diesem Jahr. Zu den Exponaten gehört auch der lärmende Karton. Tritt man näher, wird klar, was es mit der Videoskulptur "Out of the box" des Schweizers Ian Anüll auf sich hat. Ein Video-Monitor im Pappkarton zeigt Kinder in einem Slum-Viertel Südostasiens, die mit einem eben solchen Karton spielen. Ein kleiner Junge benutzt selbstvergessen den sperrigen Karton als Spielzeug, krabbelt darin herum und versteckt sich in ihm. Daneben liegt zwischen ausgebreiteten Zeitungen ein Säugling.

Im 600 Quadratmeter großen DaimlerChrysler Contemporary - so heißt der Ausstellungsraum - wird "ein neuer Bereich medialer Kunst eröffnet, der wichtige Entwicklungslinien zeitgenössischer Kunst aus den Bereichen Fotografie, Video und Installationen nachzeichnet", erklärt Renate Wiehager, die Leiterin der Abteilung Kunstbesitz bei DaimlerChrysler. Neben Ian Anüll sind auch Werke von Doug Aitken, Cor Dera, Walter Giers, Isabell Heimerdinger, Thomas Locher, Francois Morellet, Eva Maria Reiner, Pietro Sanguineti, Roman Signer und Georg Winter zu sehen.

Die 1977 begründete Sammlung DaimlerChrysler umfasst derzeit rund 600 Werke von deutschen und internationalen Künstlern. Sie sind an den verschiedenen Standorten des Konzerns zu sehen, so auch in der Betriebskantine in Stuttgart-Möhringen. Mit den Ausstellungsräumen am Potsdamer Platz hat sich der Konzern 1999 ein Schaufenster mit wechselnden Ausstellungen geschaffen. "Juni 2001" ist bis zum 21. Oktober dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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