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Haus mit Hüter: Das Landgericht, Standort Littenstraße.

© DPA/Kumm

Justiz: Landgericht hat neuen Präsidenten

Holger Matthiessen kommt aus Frankfurt/Oder zurück an seine alte Wirkungsstätte. Er gilt als akribisch und forsch, das freut einige.

Von Fatina Keilani

Für Berliner Verhältnisse schnell und geräuschlos hat das Berliner Landgericht einen neuen Präsidenten bekommen. Holger Matthiessen wurde am Montag von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) ernannt. Matthiessen war von 2007 bis 2013 schon einmal Vizepräsident des Gerichts, dann wechselte er als Präsident an das Landgericht Frankfurt/Oder. Nun kommt er als Präsident des größten deutschen Landgerichts zurück. Seine Vorgängerin Gabriele Nieradzik hatte sich zum Jahresbeginn ins Bundesjustizministerium verabschiedet. Ihre Stelle wurde also innerhalb eines guten halben Jahres neu besetzt.

Im Landgericht hatte man schon eine jahrelange Vakanz befürchtet, oder eine endlose Hängepartie wie bei der Besetzung des Postens der Generalstaatsanwältin. Entsprechend erleichtert äußerten sich Landrichter nun. Unter den Richtern war schon länger bekannt, dass Matthiessen die besten Chancen auf den Job habe, und so sei auch kein großes Raunen durch die Reihen gegangen, als er es dann tatsächlich wurde, heißt es aus Moabit. Der Neue, 1964 in Reinbek geboren, hat eine ganze Menge Probleme zu lösen, etwa die dramatische Raumnot und die Einführung der elektronischen Akte.

Der Neue soll den Laden voranbringen

Dem Vernehmen nach gilt Matthiessen als kompetent, akribisch und forsch. Das liegt vielleicht nicht jedem, bietet aber einen Kontrast zu Kammergerichtspräsident Bernd Pickel, der als eher führungs- und entscheidungsschwach gilt. Daher äußerten sich einige Richter erfreut über die Personalie - es ruhen nun einige Hoffnungen darauf, dass Matthiessen durchsetzungsfähig und effizient die Führung übernimmt, auch wenn eigentlich beide Gerichte autark sind. Zumindest punktuell müssen sie zusammenarbeiten, etwa bei der IT und beim Personal.

Das Landgericht hat drei Standorte. Am Tegeler Weg und in der Littenstraße finden Zivilprozesse statt, dort wird vermutlich auch Matthiessen sein Kerngeschäft haben. Am Standort Moabit ballt sich die Strafjustiz. Dort hat der Gerichtsvize Christoph Mauntel seinen Arbeitsschwerpunkt.

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