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"Kanzler-U-Bahn": U 55 geht nicht vor Ende 2008 in Betrieb

Die U-Bahnlinie 55 zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor wird voraussichtlich nicht vor Ende 2008 in Betrieb gehen. Bereits zur Fußball-Weltmeisterschaft sollte die Linie zur Verfügung stehen.

Berlin - Erst zum Ende nächsten Jahres seien die Rohbauarbeiten an der Haltestelle Brandenburger Tor beendet, sagte BVG-Projektleiter Carsten Liebich bei einer Besichtigung der Baustelle. Allein die Bohrarbeiten für die Bahnhofshalle dauerten über ein Jahr. Ursprünglich sollte die nur drei Stationen umfassende Linie noch in diesem Jahr in Betrieb gehen.

Am selben Tag wurde bei den Bauarbeiten am Brandenburger Tor der letzte der insgesamt 30 Mikrotunnel für die Bahnhofshalle fertig gestellt, wie Liebich erläuterte. Die Tunnel mit einem Durchmesser von rund 1,50 Metern werden nun mit jeweils vier Vereisungsrohren ausgestattet sowie mit Leichtbeton aufgefüllt. Dann wird den Angaben zufolge eine Calciumchlorid-Sole durch die Rohre geleitet und so das Erdreich in den kommenden zwei Monaten zur Stabilisierung eingefroren. Anschließend sollen die Bohrungen für die Bahnhofshalle beginnen.

Weiterbau ab Brandenburger Tor noch unklar

Der Bahnhof soll später rund 145 Meter lang sein. Die Bahnsteighalle ist dabei 95 Meter lang und 20 Meter breit. Die Bahnsteige liegen rund 15 Meter unter der Erde und gehören damit den Angaben zufolge zu den am tiefsten liegenden Bahnsteigen in Berlin.

Ursprünglich sollte bereits zur Fußball-Weltmeisterschaft der Verkehr zwischen dem Hauptbahnhof und dem Reichstag rollen. Die BVG, der Senat sowie die Bundesregierung entschieden sich aber angesichts von Kosten in Höhe von rund 600.000 Euro pro Jahr gegen den Betrieb. Bis spätestens 2020 müsse die Verbindung zur U 5 am Alexanderplatz hergestellt sein, haben Bund und Senat vereinbart. Wann und ob der Weiterbau ab Brandenburger Tor begonnen wird, steht noch nicht fest. (tso/ddp)

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