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Berlin: Kaputte Achsen, poröse Schläuche

Eltern verhinderten Klassenfahrt in völlig marodem Reisebus

Nur der Aufmerksamkeit ihrer Eltern haben es 47 Grundschüler aus Spandau zu verdanken, dass sie nicht mit einem völlig maroden Reisebus auf Klassenfahrt gingen. Den Eltern war Dienstagvormittag aufgefallen, dass der Bus, der die Schüler mit ihren vier Lehrern ins Schullandheim nach Dagebüll in SchleswigHolstein bringen sollte, Risse in der Windschutzscheibe hatte. Eine genauere Überprüfung des Fahrzeugs durch die Polizei förderte gefährliche Mängel zu Tage. Für die Kinder und die Lehrer wäre es eine lebensbedrohliche Fahrt geworden.

Für die Schüler der Grundschule an der Straße Im Spektefeld stand unmittelbar nach dem Ende der Herbstferien die Klassenfahrt auf dem Programm. Als die Eltern ihre Kinder gegen 8.30 Uhr verabschieden wollten, fiel ihnen zunächst die defekte Windschutzscheibe auf. Vorsichtshalber riefen sie die Polizei, die das Fahrzeug auf weitere Mängel untersuchen sollte. Nach einer ersten Überprüfung zogen die Beamten den TÜV hinzu und ließen ein Sofortgutachten erstellen. Was die Experten des Technischen Überwachungsvereins feststellten, ließ selbst die altgedienten Beamten der Verkehrspolizei erschauern. Die Achsschenkel der Vorderachse waren ausgeschlagen, die Bremsschläuche porös, eine Quertraverse war durchgerostet, die Motoraufhängung an einer Seite gerissen. Der TÜV war im September schon abgelaufen. Die Polizei zog den Bus aus dem Verkehr. Der Gutachter erlaubte gerade noch, dass der Fahrer den Bus in die nächste Werkstatt steuerte. Das Reiseunternehmen stellte einen Ersatzbus zur Verfügung.

Wann immer Eltern, mit denen ihre Kinder auf Klassenreise gehen, ein Bus oder ein Fahrer verdächtig vorkommen, sollten sie sich nicht scheuen, die Polizei um Hilfe zu bitten, sagte Polizeisprecher Uwe Kozelnik. „Wir kommen im Zweifelsfall lieber ein Mal zuviel als einmal zuwenig“, sagte er. Auch das Landesamt für technische Sicherheit (LaGetSi) kontrolliert, wenn es angefordert wird. Die Mitarbeiter des Landesamtes allerdings sind nur für die Überprüfung der Fahr- und Pausenzeiten zuständig. Bei dem Verdacht auf technische Mängel oder Trunkenheit des Fahrers helfen die Experten der Verkehrspolizei.weso

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