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Berlin: Karikaturen im Künstlerhaus

Das unter Denkmalschutz stehende Schadowhaus in der Schadowstraße, nicht weit vom Brandenburger Tor entfernt, soll in den kommenden Jahren von Dach bis Keller saniert werden. Dazu will der Deutsche Bundestag als Besitzer und künftiger Nutzer des berühmten Künstlerhauses 17,32 Millionen Mark (8,85 Millionen Euro) aufwenden.

Das unter Denkmalschutz stehende Schadowhaus in der Schadowstraße, nicht weit vom Brandenburger Tor entfernt, soll in den kommenden Jahren von Dach bis Keller saniert werden. Dazu will der Deutsche Bundestag als Besitzer und künftiger Nutzer des berühmten Künstlerhauses 17,32 Millionen Mark (8,85 Millionen Euro) aufwenden. Nach der für drei Jahre bemessenen Umbauzeit soll in dem Gebäude der Kulturausschuss des Bundestages untergebracht. Außerdem ist geplant, in dem Haus die Karikaturensammlung des Parlaments aufzubewahren und zu zeigen.

Das würde nach Information aus der Schadow-Gesellschaft, die in dem Wohn- und Sterbehaus des bedeutenden klassizistischen Bildhauers einige Räume nutzt, sehr gut zum Geist des Hauses passen, hat sich Johann Gottfried Schadow, der Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor, der Prinzessinnengruppe in der Alten Nationalgalerie und vieler anderer bedeutender Skulpturen, doch auch als Karikaturist betätigt.

Für den Verein ist es wichtig, dass das innen und außen mit Reliefs geschmückte klassizistische Gebäude aus dem Jahr 1805 öffentlich zugänglich sein wird, was es im Moment nicht ist. Immerhin handle es sich um das letzte in der Hauptstadt erhaltene Künstlerhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert, dessen innere Struktur bei der nun anstehenden Sanierung zurück gewonnen werden sollte. Das ist nach Meinung von Gutachtern gut möglich, denn die von Schadow und seiner Familie bewohnten Räume seien im großen und ganzen noch erhalten.

Erst nach der Sanierung des Hauses, von dessen Fassade Johann Gottfried Schadows Kopf auf die Fußgänger herab schaut, können Abformungen von zwei Reliefs wieder der Fassade eingefügt werden. Die Originale befinden sich derzeit in der Obhut des Landesdenkmalamtes, das die Restaurierung der Platten und die Anfertigung von Kopien finanziert hat. Dargestellt sind in der Manier der Schadow-Zeit die "Kunst des Altertums in ihren Hauptetappen" und eine Hommage an bedeutende Mäzene der Antike und der Renaissance.

Helmut Caspar

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