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Berlin: Karl-Marx-Allee soll bald wieder schöner leuchten

Sie sind inzwischen ein beliebtes Fotomotiv für Touristen – besonders aus dem Fernen Osten. Kaum ein Besucher aus China oder Japan glaubt, in der Hauptstadt Deutschlands zu sein, wenn er auf der Karl-Marx-Allee steht.

Sie sind inzwischen ein beliebtes Fotomotiv für Touristen – besonders aus dem Fernen Osten. Kaum ein Besucher aus China oder Japan glaubt, in der Hauptstadt Deutschlands zu sein, wenn er auf der Karl-Marx-Allee steht. Eher sieht es hier aus, als befinde man sich in einem bitterarmen Land irgendwo auf der Welt. Zumindest wenn man nur die Laternen betrachtet. Oder das, was von ihnen übrig geblieben ist.

Die in den 50er Jahren aufgestellten Kandelaber sind seit langem völlig marode; viele wurden schon vor über einem Jahr aus Sicherheitsgründen einfach „geköpft“. Am Mastrumpf hat man dann ein Stück von einer der üblichen Peitschenleuchten angebracht. Bei anderen fehlen die Leuchten. Und das alles vor den aufwändig sanierten Fassaden der Gebäude im „Zuckerbäckerstil“, die die Karl-Marx-Allee zu einem Flächendenkmal gemacht haben.

Ausgerechnet der Schutzstatus hat zu dem trostlosen Lampenbild geführt. Denn als klar war, dass die Kandelaber ersetzt werden müssen, bestand der Denkmalschutz auf Originalnachbauten. Für die über 200 Kandelaber wäre dies „horrend teuer“ geworden, sagte die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, Petra Rohland. Über sechs Millionen Euro waren veranschlagt. Im Etat waren aber nur 1,8 Millionen Euro vorgesehen. Viele Gesprächsrunden der Verantwortlichen blieben lange ergebnislos.

Bis Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) sich durchsetzte: Die neuen Leuchten werden möglichst nah am historischen Vorbild gefertigt – aber durch den Einsatz moderner Materialien erheblich billiger. Den Weg frei gemacht hat auch der Hauptausschuss des Parlaments, der weitere zwei Millionen Euro bereitgestellt hat.

Die Ausschreibung, die den Bau einer Musterleuchte vorsieht, hat jetzt begonnen. Wann die neuen Kandelaber dann aufgestellt werden, könne er nicht sagten, sagte der Sprecher der für die Wartung zuständigen Nuon Stadtlicht GmbH, Robert Mosberg. Das besondere Berlin-Bild bleibt den Touristen aber offenbar nicht mehr lange erhalten.

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