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Berlin: Karneval der Kulturen: Die Tänzer wärmten sich an heißen Rhythmen

Samba-Formationen in grün-orange-gold, Südsee-Tänzerinnen in Baströcken und Blumenkränzen, Koreanerinnen, die auf traditionellen Trommeln schlagen - der Umzug zum Karneval der Kulturen war auch in diesem Jahr ein großes, buntes Fest. Fast zehn Stunden lang zog die Karawane durch Kreuzberg, als Zaungäste waren trotz des unbeständigen Wetters weit mehr Zuschauer gekommen, als die Organisatorinnen erwartet hatten.

Samba-Formationen in grün-orange-gold, Südsee-Tänzerinnen in Baströcken und Blumenkränzen, Koreanerinnen, die auf traditionellen Trommeln schlagen - der Umzug zum Karneval der Kulturen war auch in diesem Jahr ein großes, buntes Fest. Fast zehn Stunden lang zog die Karawane durch Kreuzberg, als Zaungäste waren trotz des unbeständigen Wetters weit mehr Zuschauer gekommen, als die Organisatorinnen erwartet hatten.

Zum Thema Online Spezial: Karneval der Kulturen Fototour: Der Karneval in Bildern Die dänischen Meteorologen hatten recht behalten: Statt des von den deutschen Wetterexperten vorhergesagten Dauerregens gingen während des Umzuges lediglich einige Huschen auf Kreuzbergs Straßen nieder, am Nachmittag schien über längere Phasen sogar die Sonne. Trotz der eher herbstlichen Temperaturen verfolgten rund 600 000 Zuschauer das fast zehnstündige Spektakel. An ihnen zogen mehr als 100 Formationen mit Tänzern, Musikern, Clowns und Akrobaten aus rund 70 Ländern vorbei.

Vollends zufrieden zeigten sich die Organisatorinnen Brigitte Walz und Anett Szabó mit dem Verlauf des sechsten Karnevals. Während im vergangenen Jahr die Züge auf verstopften Straßen oftmals nicht weiterkamen, sei dieses Jahr alles planmäßig verlaufen. Nach jedem Wagen gab es eine kleine Atempause zum Beine vertreten oder Position verändern - und schon war über den Köpfen der Menge die nächste Attraktion auszumachen. Außer einem kleinen Zwischenfall, bei dem ein Wagen Feuer fing, gab es keine weitere Störungen. Plastikbecher, Bierbüchsen, Dönerpapier - nach ersten Schätzungen kam so wenig Müll zusammen wie von den Organisatoren erwartet: 20 bis 25 Tonnen Abfall wurde auf der Strecke zusammengefegt. Auch zum Straßenfest rund um den Blücherplatz kamen Zehntausende.

Missmutige Töne waren am Tag nach dem Karneval zuweilen von den Gruppen mit hinteren Startnummern zu hören. "Absolut stinkig" zeigte sich beispielsweise Rainer Rühm der Gruppe "Callaloo". "Um 16 Uhr haben wir am Hermannplatz noch auf der Stelle gestanden, wo wir uns um 10 Uhr einzufinden hatten", schimpft Rühm mit heiserer Stimme. Dies sei den Tänzern mit dem zum Teil kiloschweren Kostümen nicht zuzumuten. "Die Teilnehmer wissen vorher genau, das es einige Stunden dauert, bis sie auf die Strecke können", hielt hingegen Brigitte Walz dagegen. Für sie steht fest: Der Karneval der Kulturen ist drauf und dran, den anderen Straßenparaden des Berliner Sommers den Rang abzulaufen.

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