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Berlin: Karneval: Rosenmontag auf Preußisch

Stell dir vor, es ist Rosenmontag und keiner geht hin. Außer Kurt S.

Stell dir vor, es ist Rosenmontag und keiner geht hin. Außer Kurt S. und David T. In dem 1000-Leute-Zelt auf dem Alexanderplatz freuten sich die beiden Berliner gestern Mittag einsam ihres Lebens. Zu dieser Zeit tobte durch Köln der große Rosenmontagszug.

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Die Berliner Karnevalsvereine waren so realistisch und haben ihren Umzug am Sonntag veranstaltet, denn am Rosenmontag haben die trüben Hauptstädter nicht frei. Dementsprechend allein waren Kurt S. und David T. Beim Sonntagszug waren es noch 200 000 Leute, die dem Treiben zusahen. Diese Zahl gab jedenfalls die Polizei zunächst bekannt. Wer zu spät fragte, bekam jedoch keine Auskunft mehr - möglicherweise hatten die Oberbeamten den Verdacht, dass ihre Zähler schon doppelt gesehen hatten.

"Ich kann mir vorstellen, dass der echte Karnevalist in diesen Stunden etwas bedrückt ist", sagte der Präsident des Berliner Festkomitees, Eddi Braun gestern. Am Sonntagnachmittag konnte er es noch genießen, vor vielen hundert Jecken in eben jenem Zelt zu rufen: "Karneval an der Spree!" Die trinkenden Massen riefen, johlten und glucksten zurück: "Olé, olé, olé!"

Am Montag sollte es erst am Nachmittag voller werden. Eine Kölsche Schunkelband sollte im Zelt frohlockend aufspielen. Zu Polonäse und Stimmungssuff lud auch der "Tränenpalast" am Bahnhof Friedrichstraße ein.

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