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Berlin: Kartell des Todes

Wie Degussa und IG Farben in den Holocaust verstrickt waren

Die Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch) wurde 1919 von der Degussa gemeinsam mit der Farbenfabrik Bayer und der Theo Goldschmidt AG gegründet. Drei Jahre später entwickelte der Chemiker und Geschäftsführer der Degesch, Walter Heerdt, das Gas Zyklon B – ein Schädlingsbekämpfungsmittel auf BlausäureBasis. Die Degesch wurde zur alleinigen Vertriebsfirma für das Zyklon B. Mit dem Gift ließen die Nationalsozialisten ab 1942 Millionen Juden in Vernichtungslagern ermorden.

1936 waren die Anteile an der Degesch neu verteilt worden. Jetzt hielten Degussa und IG Farben an dem Unternehmen jeweils 42,5 Prozent, Goldschmidt blieben 15 Prozent. Die IG Farben war im Dezember 1925 als Resultat eines jahrzehntelangen Konzentrationsprozesses in der deutschen Chemie gegründet worden. Durch die Eingliederung der Firmen Bayer und Hoechst, der AGFA und der BASF entstand in Deutschland der größte Chemiekonzern der Welt. Letztlich also waren alle führenden deutschen Chemieunternehmen an dem Vertrieb von Zyklon B beteiligt. Die Degussa war aber nicht nur durch die Degesch in die Gräueltaten der Nationalsozialisten verstrickt. Die Firma verarbeitete auch das Gold, das den Juden vor ihrer Ermordung geraubt wurde.dro

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