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Berlin: Kassen senken die Kosten für ihre Verwaltung Krankenversicherungen sparen an ihren Mitarbeitern und Filialen

Senken die Gesetzlichen Krankenkassen ihre Beiträge im nächsten Jahr? Und um wie viele Prozentpunkte?

Senken die Gesetzlichen Krankenkassen ihre Beiträge im nächsten Jahr? Und um wie viele Prozentpunkte? Insider fürchten, dass die von Bundesregierung und Opposition vereinbarten milliardenschweren Entlastungen zum Teil durch steigende Verwaltungsausgaben der Kassen aufgefressen würden. 2002 schwollen diese Ausgaben auf den Rekordbetrag von rund acht Milliarden Euro an, das heißt jährlich 157 Euro pro Versichertem.

In Berlin haben drei Krankenkassen ihren Hauptsitz, die zusammen rund 1,24 Millionen Menschen versichern. Die AOK-Berlin, die trotz eines Beitragssatzes von 15,5 Prozent auf millionenschwere Unterstützung des AOK-Bundesverbandes angewiesen ist, versucht, ihre Verwaltungsausgaben immer weiter zu drücken. Derzeit wandern von 100 Beitragseuro 4,80 Euro in den Verwaltungsapparat, der AOK-Bundesschnitt liegt bei 5,34 Euro. Ersatzkassen geben durchschnittlich 6,44 Euro dafür aus. In den letzten Jahren hat die Berliner AOK 1300 Arbeitsplätze gestrichen. Für die verbliebenen 1800 Beschäftigten wurde gerade der neue Tarifvertrag unterzeichnet, nach dem die Kasse bis 2005 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet. Im Gegenzug arbeiten die Mitarbeiter weniger, ohne Lohnausgleich. Auf ihre 19 Geschäfts- und Servicestellen will die AOK nicht verzichten. „Wir halten die Nähe zu unseren Kunden gerade im Krankheitsfall für notwendig“, sagt Kassenchef Rolf Müller.

Dagegen verfügt die Betriebskrankenkasse der Verkehrsbauunion (BKK VBU) für ihre 283 000 Versicherten nur über eine einzige Berliner Geschäftsstelle, an ihrem Sitz in Hohenschönhausen. „Die meisten Anliegen können unsere Kunden per Telefon oder Internet erledigen“, sagt die Kassensprecherin Ellen Zimmermann. Auch deshalb sind die Verwaltungsausgaben sehr niedrig: dafür braucht die BKK nur drei von 100 Beitrags-Euro.

Die BKK-Berlin – mit rund 155 000 Versicherten die kleinste der Kassen mit Hauptsitz Berlin – bezahlt im Vergleich zu anderen Betriebskrankenkassen viel für ihre Verwaltung: 4,70 von 100 Euro. Der Grund: Fast die Hälfte der hier Versicherten seien ältere Menschen, die mehr Krankheitsfälle und damit auch mehr Aufwand verursachten, so BKKSprecher Horst Engelhardt.

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