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Berlin: Kaum Chancen für Fototafeln

Trotz CDU-Hilfe: 17.-Juni-Bilder müssen wohl weg

Bleiben die großformatigen FotoGedenktafeln am Bundesfinanzministerium nun doch hängen? Die Aussichten der Arbeitsgemeinschaft 13. August, sich in diesem Dauerzwist durchzusetzen, sind trotz der Unterstützung durch die Unionsfraktion im Bundestag gering.

Rainer Klemke, Gedenkstättenreferent der Kultursenatsverwaltung, sagte: „Die Rechtslage ist klar. Ich sehe im Moment keine Kompromisslinie zwischen den betroffenen Parteien – auch wenn sich inzwischen zwei Ausschüsse des Bundestags mit diesem Thema beschäftigen.“ Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums sagte gestern: „Die Tafeln werden entfernt.“ Und der Künstler Wolfgang Rüppel bekräftigte gestern, er werde notfalls wegen Verletzung des Urheberrechts klagen. Von Rüppel stammt die einst 500000 Euro teure, in den Boden eingelassene Glasplatte. Sie zeigt friedlich gegen das DDR-Regime demonstrierende Arbeiter. „Es gibt aus meiner Sicht nichts zu vermitteln“, sagte Rüppel. Sein Mahnmal sei ein DDR-kritischer Kommentar zu dem Wandfries in der Säulenhalle. „Dieser Zusammenhang ist durch die Tafeln zerstört. Bleiben sie, werde ich durchsetzen, dass mein Mahnmal entfernt wird.“ Klemke nannte Rüppels Chancen vor Gericht „gut“.

Anfang September hatte das Landgericht entschieden, dass die Arbeitsgemeinschaft 13. August die Tafeln entfernen muss. Alexandra Hildebrandt, Chefin der Arbeitsgemeinschaft und des Checkpoint-Charlie-Museums, hatte Revision angekündigt. Nun fordert die Unionsfraktion im Bundestag, die Fotografien vom Arbeiteraufstand 1953 hängen zu lassen. Mit ihrem Antrag beschäftigen sich demnächst die Expertengremien für Inneres und für Kultur und Medien.mne

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