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Getränkeparadies oder spät, aber nicht beides, lieber Späti in Friedrichshain: CDU und SPD denken darüber nach, nachts den Alkoholverkauf zu verbieten.

© Florian Schuh/dpa

Kein Alkohol-Verkauf nach 22 Uhr in Berlin?: Ouzos für Jusos!

CDU und SPD denken darüber nach, nachts den Alkoholverkauf zu verbieten. Unser Kolumnist könnte sich eine alkoholfreie Welt ab 22 Uhr durchaus vorstellen.

Die Resonanz auf den Vorschlag der CDU gegen exzessives Saufen ist ernüchternd; das vom Abgeordneten Peter Trapp ins Gespräch gebrachte Verkaufsverbot für Alkohol von 22 bis 5 Uhr stößt bei der Zielgruppe auf Protest. Beim sozialdemokratischen Nachwuchs lautet die Parole sinngemäß: Ouzos für Jusos! Trapp könne gern mal mit auf die Piste gehen zwecks Erkenntnisgewinn, sagt der Landesvorsitzende Kevin Kühnert. Dann sähe er nämlich, dass sich um 22 Uhr noch niemand auf den Weg zum Tanzen mache und eine gute Party morgens um fünf längst nicht vorbei sei.

Würde die Durststrecke nach hinten verlegt, wäre allerdings die Bierversorgung der Bauleute gefährdet, die morgens traditionell früh anfangen. Insofern sieht es nach einem Grundsatzkonflikt aus. Der ist groß genug, um selbst die JuLis – das ist die Gen-Reserve der seligen FDP – zum Leben zu erwecken: „Vertrauen Sie doch einfach mal unserer Jugend und verkaufen Sie sie nicht für dumm!“, rief deren Landesvorsitzender Robert Welker der Koalition am Dienstag via Presseerklärung zu.

Porst! Auf die Freiheit und das Abendland

Ob er selbst der Jugend vertrauen würde, wenn sie ihm beispielsweise in einer Wochenendnacht um eins als Rudel in der S-Bahn begegnete, lässt Welker offen. Stattdessen fordert er von der Koalition, „sich mit den vielseitigen Chancen innovativer Konzepte für einen effektiven Jugendschutz auseinanderzusetzen“ und „Mut, den jungen Menschen ihre Freiheit wiederzugeben“. Na dann, Prost! Auf die Freiheit und das Abendland – aber nur bis 22 Uhr!

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