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Berlin: Kein Roncalli-Markt zu Weihnachten Gastronom Russ erhält Zuschlag

für den Gendarmenmarkt

Der schönste Platz Berlins wird zu Weihnachten nicht im Glanz der Roncalli-Gruppe erstrahlen. Den ersten Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt richtet ein Gastronom und Einrichter aus Norddeutschland aus, der mit der abgespeckten Variante eines künstlerisch niveauvoll gestalteten Marktes zum Zuge kommt. Das Bezirksamt Mitte erteilte Helmut Russ den Zuschlag für dieses Jahr. Russ betreibt mit seiner Frau in Bissee in der Nähe von Kiel einen historischen Bauernhof mit Restaurant sowie ein Einrichtungsgeschäft. Die Zirkus-Roncalli-Gruppe hatte an der Ausschreibung nicht teilgenommen, weil ihr Wunsch nach einer mindestens fünfjährigen Laufzeit des Vertrages im Bezirk auf wenig Wohlwollen gestoßen war.

„Russ plant mit Pavillons, nicht mit Bretterbuden“, sagte Mittes Bürgermeister Joachim Zeller (CDU) dem Tagesspiegel. Er habe „einen ruhigen Weihnachtsmarkt“ angeboten. „Russ liefert das Gehäuse des Marktes, die Stände“, erklärte der Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes Mitte, Harald Büttner, auf Anfrage. Russ trete als Hauptunternehmer auf, die Stände würden von Subunternehmern betrieben. „Die Verkäufer sollen zugleich auch Produzenten sein“, sagt Büttner. Gedacht sei an einen Kunst- und Kunsthandwerkermarkt, der „noch etwas feiner als der Markt des Gauklerfestes“ daherkomme. Russ habe schon vergleichbare Märkte in Norddeutschland veranstaltet, „allerdings nicht in dieser Größe“.

Die Berlin Tourismus und Marketing GmbH hatte sich für Roncalli stark gemacht, weil sich auf dem Gendarmenmarkt zu Weihnachten nicht der Rauch von China-Pfannen mit Bratäpfel-Duft vermischen sollte. Im Roncalli-Konzept wurden Investitionen in Höhe von 1,2 Millionen Euro in Aussicht gestellt. „Das Investitionsvolumen von Russ ist deutlich geringer“, so Büttner.

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