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Müller und Kühnert haben ihre politische Heimat beide in Tempelhof-Schöneberg.

© imago/christian Mang

„Kein Streit mit Michael Müller“: SPD Tempelhof-Schöneberg unterstützt Kandidatur von Kevin Kühnert

Der Juso-Chef will in den Bundestag. Berlins Regierender wohl auch. Die beiden haben die selbe politische Heimat – und sich laut Bezirks-Partei abgesprochen.

Juso-Chef Kevin Kühnert kann bei seiner Kandidatur für ein Bundestagsmandat mit Rückenwind in seinem Berliner SPD-Kreisverband rechnen. „Ich gehe davon aus, dass er für sein Vorhaben breite Unterstützung im Kreisverband hat“, sagte der SPD-Kreischef von Tempelhof-Schöneberg, Lars Rauchfuß, am Dienstag. Er rechne damit, dass Kühnert auf der Wahlkreiskonferenz im November als SPD-Direktkandidat gewählt werde.

Ein Problem im Hinblick auf mögliche Ambitionen des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller auf eine Bundestagskandidatur in diesem Wahlkreis sieht Rauchfuß nicht. „Michael Müller hat bisher keine Kandidatur angekündigt. Ich sehe da keine Konfliktlage.“

Im Übrigen habe es in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche zwischen Kühnert, Müller und ihm gegeben, so Rauchfuß. „Kühnerts Ankündigung kam für niemanden überraschend.“

Der 31-jährige Juso-Chef hatte zuvor erklärt, dass er sein Amt beim Juso-Bundeskongress Ende November zur Verfügung stellen will. Für die Bundestagswahl im Herbst kommenden Jahres wolle er dann im Berliner Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg antreten.

Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist die politische Heimat Müllers, hier trat er mehrfach bei Wahlen zum Abgeordnetenhaus an. Zuletzt war spekuliert worden, dass er dort 2021 für den Bundestag kandidieren könnte.

Die Berliner SPD hat noch keinen Spitzenkandidaten benannt

Offiziell hat er dazu aber bisher nichts gesagt. Theoretisch kämen für Müller auch andere Wahlkreise in Frage.

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Offen ist außerdem, mit welchem Spitzenkandidaten die Berliner SPD in die Bundestagswahl zieht. Kühnert würde sich das zutrauen. „Die SPD Berlin ist gut beraten, für die Landesliste ein Team der besten Köpfe aufzustellen“, sagte Kreischef Rauchfuß dazu. „In ein solches Team gehört dann im Falle einer Kandidatur natürlich auch Michael Müller.“

Klar ist hingegen, dass Müller die Parteiführung abgibt: Am 31. Oktober will die Berliner SPD Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Fraktionschef Raed Saleh als Doppelspitze wählen.

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Am 19. Dezember soll dann der Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl feststehen, die voraussichtlich im Herbst 2021 parallel zur Bundestagswahl stattfindet. Momentan hat Giffey die besten Karten. (dpa)

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