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Berlin: Keine Kollisionsgefahr

Flugsicherung wertet Luftzwischenfälle über Berlin als harmlos

In keinem der beiden Luftzwischenfälle, in die am Freitag in Tegel landende Verkehrsflugzeuge verwickelt waren, bestand nach Behördenangaben akute Kollisionsgefahr. So werden beide Ereignisse nicht als „gefährliche Begegnungen“ gewertet, die amtlich in zwei Stufen gegliedert sind. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr in Deutschland 13 derartige Vorfälle, von denen nur 5 in die Kategorie A eingestuft wurden, die akute Zusammenstoßgefahr bedeutet. Am 1. Juli 2002 waren 71 Menschen bei der Kollision zweier Flugzeuge über dem Bodensee getötet worden.

Eine aus Athen kommende Boeing mit 73 Passagieren hatte mittags rund 30 Kilometer östlich von Tegel einen Steigflug einleiten und eine Kurve fliegen müssen, weil sich ein in Schönefeld gestartetes Schulflugzeug näherte, zu dem kein Funkkontakt bestand. Der vorgeschriebene vertikale Sicherheitsabstand war aber nur geringfügig unterschritten worden, hieß es bei der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Die Behörde stufte den Fall als geringfügig ein und leitete kein Verfahren ein. „Der Vorgang liegt bereits im Archiv", sagte ein Sprecher.

Derweil bestätigte Gerhard Schanz von der Deutschen Flugsicherung den Bericht eines Passagiers, wonach es rund drei Stunden zuvor einen zweiten Zwischenfall gegeben hatte. Der Pilot einer einmotorigen Piper hatte in der Kontrollzone von Tegel Probleme mit dem Kompass gemeldet und war auf die Anflugschneise zugeflogen. Obwohl ausreichender Abstand herrschte, reagierte dass Kollisionswarngerät eines aus München kommenden LufthansaAirbus. Dessen Besatzung brach gemäß Dienstvorschrift rund 11 Kilometer östlich den Anflug ab und landete nach einer Schleife problemlos. „Der Flugkapitän hat den Vorfall offenbar als so harmlos empfunden, dass er ihn nicht einmal der Einsatzzentrale gemeldet hat", sagte gestern Wolfgang Weber von der Lufthansa. du-

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