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Berlin: Keine Neuwahl in Jüdischer Gemeinde

In der Jüdischen Gemeinde wird es erst einmal keine Neuwahlen geben. Das Parlament hat gestern Abend einen entsprechenden Antrag abgelehnt.

In der Jüdischen Gemeinde wird es erst einmal keine Neuwahlen geben. Das Parlament hat gestern Abend einen entsprechenden Antrag abgelehnt. Allerdings haben mehrere Gemeindemitglieder begonnen, Stimmen für eine Neuwahl zu sammeln. Mit 2000 Stimmen können sie die Auflösung des Parlaments erzwingen.

Der neue Gemeindevorsitzende Gideon Joffe kündigte an, die „verkrusteten Gemeindestrukturen“ zu reformieren. Er wolle mehr Effizienz und ein professionelles Personalmanagement einführen und zum Beispiel Zielvereinbarungen mit Mitarbeitern festlegen. „Ich bin nicht bereit, dem Verfall unserer Gemeinde zuzusehen“, sagte Joffe. Er sei aber auch nicht für Neuwahlen, denn es habe in den vergangenen Jahren fünf Jahren bereits drei Wahlen gegeben. „Neuwahlen lösen die Probleme nicht.“

Die Parlamentssitzung gestern Abend verlief zum ersten Mal seit vielen Monaten konstruktiv. Der Appell des Parlamentsvorsitzenden Julius Schoeps, die Repräsentanten mögen sich mäßigen, zeigte Wirkung. Es kam kaum zu persönlichen Angriffen, so dass längst überfällige Sachthemen diskutiert werden konnten. So entschied sich das Parlament für das Konzept des früheren Gemeindevorsitzenden Albert Meyer, kommenden März ein Pflegeheim des Klinikkonzerns Vivantes auf dem Grundstück Dernburgstraße/Herbartstraße in Charlottenburg zu übernehmen. Auch wurde ein neues Vorstandsmitglied gewählt. Der 60-jährige Peter Sauerbaum, der in leitenden Positionen in der Kulturverwaltung des Senats, am Berliner Ensemble, am Deutschen Theater und an der Deutschen Oper tätig war und momentan für die Opernstiftung arbeitet, ist neuer Kultus- und Bildungsdezernent. clk

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