zum Hauptinhalt

Berlin: Keine Rassisten hinterm Tresen Friedrichshainer Kneipentest war positiv

Der multikulturelle Kneipencheck im Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain ist positiv ausgefallen. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Der multikulturelle Kneipencheck im Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain ist positiv ausgefallen. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Unsere Tester hatten in keiner Gaststätte diskriminierende Äußerungen oder fremdenfeindliches Verhalten zu beanstanden“, sagte Wirtschaftsstadtrat Lorenz Postler (SPD), der die Idee für den Kneipencheck hatte.

Wie berichtet, hatte Postler bereits im April angekündigt, dass Mitarbeiter des Amtes gemeinsam mit Mitgliedern aus interkulturellen Begegnungsstätten wie beispielsweise dem Bayouma-Haus inkognito und unangemeldet Lokale im Bezirk aufsuchen, um rassistische Kneipiers ausfindig zu machen. Anlass war ein Vorfall, der sich im vergangenen Jahr in einer Kneipe in der Kreuzberger Dieffenbachstraße zugetragen hatte: Eine 23-jährige Kellnerin hatte sich geweigert, einen 35-jährigen Studenten aus Kamerun zu bedienen. Sie wurde im März dieses Jahres zu einer Geldstrafe von 300 Euro verurteilt.

Diesen Vorfall wollte Postler nicht auf sich beruhen lassen. Nachdem es wenig später Hinweise von Migrantenvereinen auf drei weitere Lokale mit angeblich fremdenfeindlichen Wirten gab, startete der SPD-Politiker den Kneipencheck. „Wir wollten uns selbst ein Bild davon machen, was in den Kneipen los ist“, sagt Postler. Anfang Mai besuchten eineinhalb Wochen lang ein Mitarbeiter des Amtes gemeinsam mit zwei bis drei Mitgliedern von Migrationsvereinen und interkulturellen Netzwerken, „die fremdländisch aussehen“, wie Postler sagt, die Lokale. Einer der Tester trug sogar ein traditionelles afrikanisches Gewand. Die Namen der Gaststätten will Postler nicht nennen, „um deren Ruf nicht im Nachhinein zu schädigen“. Auch die Kneipentester erfuhren vorher nicht, welche Lokale in Verdacht standen, fremdenfeindlich zu sein. Sie sollten nicht beeinflusst werden. „Sie wurden durchweg freundlich und zuvorkommend bedient. Sogar dann, wenn ziemlich viel los war“, bilanziert Postler. Damit ist das Projekt erst einmal abgeschlossen. Postler betont aber: „Gibt es erneut gezielte Hinweise auf fremdenfeindliche Kneipen, dann werden wir wieder tätig.“ tabu

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false