zum Hauptinhalt

Berlin: Keine Überlebensgarantie

Die Zukunft des preisgekrönten ICC bleibt vorerst offen

Die Ehrung des ICC als „weltweit führendes Konferenzzentrum“ ist für das prominente Gebäude im Westen Berlins keine Überlebensgarantie. Wirtschaftssenator Harald Wolf freut sich über die Auszeichnung, die das Londoner Medienhaus „World Travel Award“ dem ICC jetzt zum zweiten Mal verlieh. „Aber das ändert nichts daran, dass die Messe einen effizienten, attraktiven Neubau braucht, um auch noch in 15 Jahren international konkurrenzfähig zu sein“, sagte ein Sprecher der Wirtschaftsverwaltung.

Kurzum: Das ICC steht weiterhin zur Disposition, da es mehr Geld kostet als die landeseigene Messe GmbH auf Dauer zahlen will – oder kann. Auch der SPD-Landes- und Fraktionschef Michael Müller stellt die Anziehungskraft und den Erfolg des Kongressgebäudes nicht in Frage. „Aber die Frage bleibt: Wie sieht das in einigen Jahren aus?“ Der Sanierungs- und Modernisierungsbedarf sei unabweisbar. Daran ändere auch der schöne Preis aus den Reihen der Touristenbranche nichts.

Der Senat und die rot-rote Koalition haben weiterhin keine Eile, über das Schicksal des ICC zu entscheiden. Die Stadtentwicklungs- und Finanzverwaltung prüfen immer noch, ob die zwei Gutachten über die Kosten der Sanierung oder des Abrisses des ICC und des Baus eines neuen Kongresszentrums auf dem Gelände der Deutschlandhalle tatsächlich stimmen. Das kann dauern.

Der CDU-Wirtschaftsexperte Michael Dietmann kritisiert diese „Hängepartie“, die sich Berlin eigentlich nicht leisten könne. Das ICC ziehe enorm viele Menschen und sehr viel Geld nach Berlin. Im Zweifelsfall müsse der Senat dieser Tatsache Rechnung tragen und die Kosten, die das ICC zulasten der Messegesellschaft verursache, aus dem Landeshaushalt ausgleichen. za

-

Zur Startseite