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Berlin: Keine Zukunft für das „Union“

Senat lehnt Förderung für das historische Filmtheater ab

Friedrichshagen. Alle Hoffnungen sind dahin – die Abrissbirne schwebt praktisch schon über dem Kino „Union" an der Bölschestraße. Es werde für den Umbau des seit vier Jahren geschlossenen Filmtheaters im Bezirk Köpenick keine Fördermittel geben, bestätigte Petra Rohland, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Bernd Paulke, der Eigentümer des 1923 eröffneten Filmtheaters, ist empört über die Entscheidung. Der Friedrichshagener Bauunternehmer hatte Ende des vergangenen Jahres das „Union“ gekauft, weil ihm für die aufwendige Sanierung Fördergelder in Aussicht gestellt wurden. Von der veranschlagten Bausumme in Höhe von 2,5 Mio. Euro hätte Paulke 40 Prozent selbst aufgebracht. „So war es mit dem Senat vereinbart", sagt der Eigentümer. Deshalb muss er jetzt für das „Union“-Gebäude eine andere Zukunft planen. „Ich kann mir an diesem Ort alles vorstellen", sagt Paulke: „ein Geschäftshaus oder den Einzug einer Fast-Food-Kette beispielsweise". Erste Gespräche habe es bereits gegeben.

Aber eigentlich hofft Bernd Paulke doch noch, seine angekündigten Pläne zur Wiedereröffnung des Filmtheaters verwirklichen zu können. Eine Aktiengesellschaft sei gerade dabei, andere Geldquellen anzuzapfen, sagt der Unternehmer. Außerdem wurden in den vergangenen Wochen in Friedrichshagen mehr als 1000 Unterschriften für den Erhalt des Kinos gesammelt. Dem Bezirk, der sich immer für den Erhalt des Filmtheaters einsetzte, liegt nach Aussage von Bürgermeister Klaus Ulbricht (SPD) noch keine schriftliche Absage des Senats vor.

Wie berichtet, gab es in den letzten Jahren immer wieder Streit um das einst beliebte Filmtheater. Bereits 1994 hatte Entertainer Wolfgang Lippert das Kino von der Treuhand gekauft, wollte es aber abreißen lassen. Dagegen wehrten sich Friedrichshagener Bürger, gründeten sogar den Verein „Kino Union bleibt“. Bernd Paulke erklärte sich dann bereit, das Kino so zu erweitern, dass künftig drei Säle anstatt bislang ein Saal zur Verfügung stehen. bey

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