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Berlin: KELLER MIT FRIVOLER KUNST

Frivol und natürlich auch etwas gewagt (für ihre Zeit) sind die künstlerischen Folgen munterer Faschingsfeten aus den Jahren 1956 und 1957: Nur ein paar Stufen unterhalb der Passage des neuen Rohbaus sind auf den verbliebenen Wänden des Heizungskellers der alten OstBerliner Akademie der Künste allerlei Menschen mit teilweise wilden Verrenkungen zu sehen. „Junge Wilde“ haben sich hier ausgetobt, Kunststudenten hatten Meister wie Cremer, Seitz, Drake, Nagel und Heartfield geladen, schnell wurden im Partyrausch die weißen Kellerwände zur Leinwand moderner Kunst.

Frivol und natürlich auch etwas gewagt (für ihre Zeit) sind die künstlerischen Folgen munterer Faschingsfeten aus den Jahren 1956 und 1957: Nur ein paar Stufen unterhalb der Passage des neuen Rohbaus sind auf den verbliebenen Wänden des Heizungskellers der alten OstBerliner Akademie der Künste allerlei Menschen mit teilweise wilden Verrenkungen zu sehen. „Junge Wilde“ haben sich hier ausgetobt, Kunststudenten hatten Meister wie Cremer, Seitz, Drake, Nagel und Heartfield geladen, schnell wurden im Partyrausch die weißen Kellerwände zur Leinwand moderner Kunst. Harald Metzkes, der für sein „Gastmahl der Wilderer“ die größte Kellerwand bemalte, erkannte später„Reflexe auf Werke von Picasso, Matisse und Chagall“. So ist der Keller praktisch ein Mini-Museum. Architekt Michael Stahlhoven von der Bauleitung sagt, dass es zunächst vor allem um die Sicherung der Bilder geht, einige Stellen werden sich allerdings kaum retten lassen, weil sie durch Feuchtigkeit stark gelitten haben. Wie auch immer die Motive konserviert werden – für die Öffentlichkeit sollen sie später nicht zugänglich sein. Sie bleiben vermutlich ein nahezu unsichtbarer Schatz. Mitsamt eines Mauerstücks war das Metzkes-Bild vor vier Jahren „herausgeschnitten“, dann restauriert und in einer Spezialkonstruktion gesichert worden. Es hängt im Passagen-Eingang des Adlon-Palais an der Behrenstraße. C.v.L.

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