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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© Patrick Pleul/dpa

Update

Nach Rauswurf aus Filiale in Berlin: Touristen erheben Rassismus-Vorwürfe gegen Fastfood-Kette KFC

„Mit Essen um sich geworfen“: Am Pfingstmontag warf KFC acht dunkelhäutige Briten aus ihrer Filiale am Berliner Alexanderplatz. Die erhoben Rassismus-Vorwürfe – jetzt reagiert die Fast-Food-Kette.

Der Besuch einer britischen Touristengruppe in der KFC-Filiale am Alexanderplatz ist am Pfingstmontag eskaliert und hat zu einer erregten Debatte im Internet geführt.

Nach Angaben der Polizei wurde am Montagmittag von einem KFC-Mitarbeiter eine Gruppe randalierender Personen in dem Restaurant gemeldet. Acht Besucher hätten „mit Essen um sich geworfen und das Personal vollgepöbelt“. Daraufhin habe er die Polizei alarmiert.

Die Beamten hätten der sich „lautstark unterhaltenden“ Gruppe auf Englisch und „in ruhiger und verständlicher Art und Weise erklärt, dass der Verantwortliche der Filiale von seinem Hausrecht Gebrauch macht und darauf besteht, dass die Gruppe den Laden verlässt.“ Dem kamen die Besucher widerwillig nach. Vor der Filiale begann die Polizei dann, ihre Personalien zu überprüfen. Als der Filialleiter erklärte, auf eine Strafanzeige zu verzichten, habe die Polizei die Gruppe entlassen.

Eine der Betroffenen veröffentlichte ein Video des Polizeieinsatzes auf Facebook, bis Donnerstagnachmittag wurde es knapp 270.000 Mal geklickt. „Racial treatment“, schreibt sie, auch in den Kommentaren wurden mit Bezug auf die dunkle Hautfarbe der Briten Rassismus-Vorwürfe erhoben.

„Den Vorwurf des Rassismus weisen die Beamten entschieden zurück“, sagt dazu die Polizei. Und ergänzt, dass das Veröffentlichen dieser Videos „das Recht auf informationelle Selbstbestimmung verletzt und somit einen Verstoß darstellt.“ Daher seien nun Strafanträge erstattet worden.

Auch KFC Deutschland wies den Vorwurf des Rassismus scharf zurück. „Unsere Mitarbeiter gehören den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen an. Als internationales Unternehmen distanzieren wir uns von jeglicher Form von Rassismus,“ hieß es. Selbstverständlich sei jeder Gast willkommen, unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe.

Die Polizei sei gerufen worden, „da sich andere Gäste durch das Verhalten einzelner Personen beunruhigt gefühlt hatten“. Die dann des Lokals verwiesenen Kunden seien „durch ihr unverhältnismäßig lautes und unangemessenes Verhalten aufgefallen“. Der Verantwortliche im Restaurant habe mehrfach versucht, die Situation friedlich zu klären. Erst als dies nicht angenommen wurde, sei die Polizei verständigt worden. (Tsp)

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