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Berlin: Kinder gequält – sieben Jahre Haft

Richterin: „Tickende Zeitbombe“ Sicherungsverwahrung angeordnet

Fast drei Jahre lang quälte Mario B. die Familie. Er misshandelte seinen sechs Wochen alten Sohn, zwei Stiefkinder und seine Lebensgefährtin. Davon war das Berliner Landgericht gestern überzeugt. Der 39Jährige wurde zu sieben Jahren Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt. Er habe ohne jedes Mitgefühl und aus nichtigen Anlässen seine Opfer verletzt und verängstigt, hieß es im Urteil: „Es war ein erschreckendes Regime.“

Aus Wut über die Schreie habe der wegen Gewalttaten vorbestrafte B. im April 2000 sein Baby auf die Wickelkommode geschleudert, sagte die Richterin. Der Junge erlitt eine lebensgefährliche Hirnblutung. Dreimal habe Mario B. seine Stieftochter zum ungeschützten Geschlechtsverkehr gezwungen. Einmal habe er das heute elfjährige Mädchen derart geschlagen, dass eine blutende Wunde am Kopf genäht werden musste. Auch der vier Jahre jüngere Bruder sei geschlagen und getreten worden.

Beiden Kindern zog er Haarbüschel aus, so dass weiße Stellen am Kopf zurückblieben. Er ließ sie aus Strafe stundenlang nackt in der Kälte auf dem Balkon stehen oder zwang sie, ihm wegen angeblicher Undankbarkeit die Füße zu küssen. Der breitschultrige Mario B. hatte vor Gericht nur einen Teil der Vorwürfe eingeräumt. Er sprach von „Ausrastern unter Drogeneinfluss“ und davon, dass er mit der Erziehung der Kinder überfordert gewesen sei. Die Richter bezeichneten den gelernten Gärtner aus Lichtenberg dagegen als „tickende Zeitbombe“. K.G.

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