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Kinder in Pankow: Mutter kümmerte sich täglich

Im Fall der Pankower Kinder soll sich die 46 Jahre alte Mutter täglich um ihre Töchter und Söhne gekümmert haben, nachdem sie im Sommer vergangenen Jahres die Wohnung verlassen und zu ihrem Freund gezogen war.

Berlin - "Die Mutter hat die Kinder nicht durchgängig allein gelassen", sagte die Pankower Jugendstadträtin Christine Keil (Linkspartei/PDS) nach einem Gespräch mit der 46-Jährigen. Sie sei täglich in die Wohnung gekommen und habe die Kinder versorgt. Wie dies genau ablief, wollte Keil mit Verweis auf die Privatsphäre der Familie nicht sagen. Sie räumte ein, dass die Wohnung "in einem nicht akzeptablen Zustand" gewesen sei. Warum die Mutter es nicht geschafft habe, aufzuräumen, könne sie nicht sagen. Die Frau habe sich insgesamt "gesprächsbereit und kooperativ" gezeigt.

Keil kritisierte zudem die Berichterstattung in den Medien. Es könne nicht sein, dass die Familie "mit Adresse und Hausnummer" genannt werde. Das sei ein Thema, dass nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden solle.

Beratungsgespräche auch mit dem Vater

Wie Axel Biere, Leiter des Sozialpädagogischen Dienstes Prenzlauer Berg sagte, ist noch völlig offen, ob die Kinder mit ihrer Mutter künftig zusammenleben. Das müsse nach Beratungen in den nächsten Wochen geklärt werden. Alle Möglichkeiten würden ins Auge gefasst. Laut Biere hat sich mittlerweile auch der Vater gemeldet, der künftig in die Beratungsgespräche einbezogen werden solle. Den Angaben zufolge sind die Kinder derzeit noch in einem Heim untergebracht.

Es sei "keine Situation, wo wir jemanden Versagen vorwerfen können", sagte Biere. Aus Gesprächen mit Eltern und der Schule habe sich ergeben, dass die Mutter auch regelmäßig zu den Elternabenden erschienen sei. Die Kinder hätten zudem an Klassenfahrten teilgenommen und gut gelernt.

Um künftig mehr Kinderschutz zu bieten, wird am Mittwoch eine neue Hotline freigeschaltet. Unter der Telefonnummer (030) 610066 sind nach Angaben von Jugendsenator Jürgen Zöllner (SPD) rund um die Uhr kompetente Fachleute im Einsatz. Die Notrufnummer gehört zu einem vom Senat bereits im Februar beschlossenen Konzept. (Von Michaela Zin Sprenger, ddp)

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