zum Hauptinhalt

Kinderfest: Nisan-Feiern: In die Luft gegangen

Berliner Dreikäsehochs können an diesem Wochenende wieder beim Internationalen Kinderfest mitfeiern, das zum zehnten Mal von türkischen Vereinen veranstaltet wird.

Doch bei den Vorbereitungen für das Jubiläum gab es unter den Berliner Türken einen Disput, der dazu führt, dass Generalkonsul Mustafa Pulat die gleiche Rede an verschiedenen Orten halten muss.

Bisher war die Veranstaltung eine willkommene Gelegenheit für die teils konkurrierenden und sehr unterschiedlichen türkischen Vereine, ein gemeinsames Projekt anzugehen. Rund 30 Organisationen hatten sich in der „Arbeitsgruppe Internationales Kinderfest 23 Nisan“ zusammengetan, um vor dem Brandenburger Tor oder an anderen prominenten Orten eine Bühnenshow für Kinder sowie Feststände anzubieten. Doch dieses Jahr gab es keine Einigkeit mehr. Aus der Arbeitsgruppe bildete sich Anfang des Jahres ein eingetragener Verein, den manche nun als einverleibenden Dachverband fürchten. Bei dem Streit geht es nicht um politische Inhalte, es geht um Eitelkeiten.

So kommt es, dass dieses Jahr zwei großen Feiern unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters stattfinden. Der neu gegründete „Verein 23. April“ veranstaltet eine große Party vor dem Roten Rathaus in Mitte. Das 2008 ebenfalls eigens für die Planung der Party gegründete „Anadolu Institut“ feiert am Breitscheidplatz vor der Gedächtniskirche. Ein anderer Verein namens „23 Nisan“ lud bereits am Donnerstag ein Kinderparlament in den Reichstag.

Das „Internationale Kinderfest 23. April“ wird am Wochenende in mehreren deutschen Städten gefeiert. In der Türkei ist der 23. April ein offizieller Feiertag, der auf das Jahr 1920 und die Gründung des türkischen Parlaments zurückgeht. Später widmete Staatsgründer Atatürk den Tag den Kindern, „der Zukunft unseres Landes“. Traditionell ist er dort immer noch Anlass für nationale Besinnung. Aufwendige Straßenparaden werden inszeniert und nationalistische Ansprachen in Stadien gehalten, die der staatliche Rundfunk TRT organisiert. Ferda Ataman

Ferda Ataman

Zur Startseite