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Berlin: Kinderpornographie auf dem Campus? Staatsanwaltschaft ermittelt

gegen HU-Wissenschaftler

Ein früherer Wissenschaftler der HumboldtUniversität (HU) steht unter dem Verdacht, sich Kinderpornos aus dem Internet heruntergeladen zu haben. Gegen den Mann läuft ein Ermittlungsverfahren, bestätigte Justizsprecher Björn Retzlaff. Der Verdächtige arbeitete seit mehreren Jahren an der Humboldt-Universität – bis er vor einiger Zeit „aus persönlichen Gründen“ um seine Entlassung gebeten habe, erklärte HU-Sprecherin Susann Morgner. Dem Wunsch sei stattgegeben worden.

Den Anstoß zu den Ermittlungen gaben Bauarbeiter, die den Wissenschaftler an seinem Arbeitsplatz beobachten konnten. Denn vor dem Gebäude, in dem er sein Büro hat, standen Baugerüste – was der Mann beim Surfen im Netz offenbar nicht bedachte. Die Zeugen wandten sich an die Universitätsverwaltung; diese schaltete die Polizei ein; die Festplatte des Computers wurde sichergestellt.

Inwieweit sich der Wissenschaftler jedoch tatsächlich strafbar gemacht hat, ist derzeit noch lange nicht geklärt. Wie Justizsprecher Retzlaff sagte, reichen die Aussagen der Bauarbeiter, sie hätten den Mann beim Betrachten von Kinderpornographie gesehen, keineswegs aus. Der Verdächtige muss die Bilder nach Paragraph 184 Strafgesetzbuch bezogen haben – zum Beispiel aus dem Internet – oder sie „vorrätig halten“. Daher wird nun die Festplatte seines Computers Retzlaff zufolge nach verbotenem Material durchsucht – und das kann dauern. Strafbar sind die Bilder dann auch nur, wenn sie eine Missbrauchshandlung an Kindern zeigen und die Kinder eindeutig jünger als 14 Jahre sind. Findet sich solches Material, droht dem Verdächtigen eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren. how/kf

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