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Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer beim Missbrauch und der Misshandlung von Kindern hoch ist.

© dpa

Kindesmisshandlung: Gewalt gegen Kinder nimmt in Berlin zu

In Berlin wurden 2013 mehr Kinder misshandelt als im Jahr zuvor. Viele Taten geschahen im familiären Umfeld der Kinder. Beim Besitz von Kinderpornografie stieg die Zahl der Straftaten um mehr als ein Viertel.

In Berlin hat Gewalt gegen Kinder nach der Kriminalstatistik der Polizei in einigen Bereichen zugenommen. So erfasste die Polizei im vergangenen Jahr 520 Fälle von Kindesmisshandlung. Das waren 21 mehr als im Jahr 2012. Insgesamt nahmen auch die Fälle von häuslicher Gewalt zu - von 15.797 im Jahr 2012 auf 15.971 im Jahr 2013.

Weniger Anzeigen und Ermittlungen gab es dagegen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Mit 657 Fällen weist die Statistik für 2013 die niedrigste Zahl der vergangenen zehn Jahre aus. Auffällig ist 2013 dagegen die Zunahme beim Besitz von Kinderpornografie. Mit 163 registrierten Fällen stieg die Anzahl der Straftaten um mehr als ein Viertel (28,3 Prozent) gegenüber 2012 an.

Diese Zahlen unterliegen nach Angaben der Polizei aber starken jährlichen Schwankungen. Die hohe Fallzahl für 2013 sei zum Beispiel auf ein Großverfahren zurückzuführen. Insgesamt sind 2013 schwere Gewalttaten in Berlin aber zurückgegangen. Mit 106 Fällen von Mord und Totschlag sank die Zahl im Vergleich zu 2012 um 41.

Die Zahlen der Polizei geben allein das sogenannte Hellfeld wieder - Straftaten, die angezeigt oder entdeckt wurden. Sie sagen nichts über das Dunkelfeld aus. Bei Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch schätzen die Experten die Zahlen zum Beispiel deutlich höher ein. Opfer sagten oft aus Schamgefühl oder Abhängigkeit nichts, hieß es. Viele Taten geschehen in Familien. (dpa)

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