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Berlin: Kino-Schließung: Union doch rentabel"?

Die Mitglieder des Vereins "Kino Union bleibt" sind sich sicher, dass das Kino "Union" an der Bölschestraße hätte gerettet werden können. "Aber sowohl der Bezirk, als auch Entertainer Wolfgang Lippert, haben die Entscheidung zur Aufgabe des Kinostandortes ohne uns gemacht", sagtMichael Schölzel vom Verein.

Die Mitglieder des Vereins "Kino Union bleibt" sind sich sicher, dass das Kino "Union" an der Bölschestraße hätte gerettet werden können. "Aber sowohl der Bezirk, als auch Entertainer Wolfgang Lippert, haben die Entscheidung zur Aufgabe des Kinostandortes ohne uns gemacht", sagtMichael Schölzel vom Verein.

Der Friedrichshagener zweifelt die von Lippert und Kulturstadtrat Dirk Retzlaff (PDS) vergangene Woche präsentierte Wirtschaftlichkeitsberechnung an. "Davon abgesehen, dass wir die Zahlen bislang nur aus der Presse kennen, sind sie für uns nicht nachvollziehbar", betont Schölzel. Unbegreiflich sei, wieso Lippert, der das Kino im Sommer an einen Berliner Immobilienunternehmer verkaufte, nach eigenen Angaben eine Quadratmetermiete von 53 Mark verlangen müsste.

Weil diese Summe niemand zahlen könne, so der Kulturstadtrat vergangene Woche, stehe auch für das Bezirksamt fest, dass ein Kino an der Bölschestraße nicht wirtschaftlich zu betreiben sei. Wie berichtet, wurde deshalb bei der Senatsfinanzverwaltung die Löschung, der einst im Kaufvertrag fixierten "Kino-Nutzungs-Klausel", die bis 2004 gelten sollte, beantragt. Dort werde der Vorgang zurzeit geprüft, bestätigt ein Mitarbeiter. "Es ist davon auszugehen, dass in Kürze, die einst getroffene Vereinbarung entfällt", so die Pressestelle der Senatsfinanzverwaltung.

Schölzel sieht deshalb "eigentlich auch kaum eine Chance, das Blatt doch noch zu wenden", bedauert er. Trotzdem stellt er klar, dass der Verein bereit gewesen wäre, selbst das Kino zu kaufen und zu sanieren. Man wollte eine GmbH gründen und hatte schon die Zusage etlicher Friedrichshagener vorliegen, gemeinsam in den Erhalt des Kinos zu investieren.

Nach den Berechnungen des Vereins sei der Kinobetrieb bei einer Nettokaltmiete von ungefähr zwölf Mark durchaus wirtschaftlich. Außerdem sei man schon seit längerem mit einem Betreiber im Gespräch. Warum die Idee erst jetzt öffentlich wird, begründet der Friedrichshagener damit, dass man von den Ereignissen überrollt worden wäre. "Wir haben immer an eine Wiederbelebung der 75-jährigen Kinotradition geglaubt", sagt er. Aber offensichtlich habe das - außer den Verein - niemanden interessiert.

bey

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