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Berlin: Kirchen-Störer vor Gericht

Mann unterbrach Gottesdienste, sägte Weihnachtsbaumspitze ab

Nach wiederholten Pöbeleien bei Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen muss sich ein stadtbekannter Störer am Montag vor Gericht verantworten. Bei dem Verfahren geht es um vier Aufsehen erregende Auftritte von Andreas Roy, sagte ein Justizsprecher am Dienstag. Dreimal hatte der 44Jährige Anfang 2003 während evangelischer und katholischer Gottesdienste Radau veranstaltet. Zudem hatte er die Spitze des Weihnachtsbaums vor der Gedächtniskirche abgesägt und kirchenfeindliche Flugblätter verteilt. Bereits im Juli hatte er sich im Reichstag einen Auftritt verschafft, als er während der Regierungserklärung Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Buße aufrief.

Nach Auskunft der Polizei liegt gegen Roy eine weitere Anzeige vor. Erst am vergangenen Sonntag hatte er wieder einen Gottesdienst gestört. Diesmal in der katholische St.Hedwigs-Kathedrale. Der Störer fiel erst durch Zwischenrufe auf, später beschädigte er eine Hostienschale im Wert von 10000 Euro. Nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ waren beim jüngsten Vorfall der neue Nuntius Erwin Josef Ender und Georg Kardinal Sterzinsky zugegen.

Der bevorstehende Prozess verzögerte sich, weil ein psychiatrisches Gutachten nötig war. Ob der notorische Pöbeler darin als schuldfähig eingestuft wurde, wollte die Justiz nicht sagen. Im Falle einer Verurteilung wegen Störung der Religionsausübung und wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt drohen Roy bis zu drei Jahre Haft – oder auch nur eine Geldstrafe. Laut Justiz kommt es jetzt zum Verfahren, weil der Mann gegen einen bereits erlassenen Strafbefehl Einspruch eingelegt hatte. Roy wurde wegen einer Störung der Trauerfeier für Hildegard Knef im Februar 2002 verurteilt. dpa/Tsp

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