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Berlin: Kirchlicher Segen zum Unterricht In der Paulusgemeinde wurden Religionslehrer ins Amt eingeführt

Es war ein bisschen wie bei einer Hochzeit. „Ja, ich will“, bekannten die zehn Frauen und Männer am Altar der Pauluskirche in Zehlendorf.

Es war ein bisschen wie bei einer Hochzeit. „Ja, ich will“, bekannten die zehn Frauen und Männer am Altar der Pauluskirche in Zehlendorf. Sie wollen Religion an den Berliner und Brandenburger Schulen unterrichten und erhielten gestern den kirchlichen Segen dazu. Sie erklärten sich bereit, „jungen Menschen zu helfen, die Schätze der Bibel für sich zu entdecken“. Das Ja-Wort kam kräftig aus ihren Kehlen. Dabei hätten sie zu einer gewissen Verzagtheit durchaus Grund. Der Religionsunterricht hat an den hiesigen Schulen nur den Status einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft. Mit dem vom Senat geplanten Ethikunterricht droht nun auch noch ein starkes Konkurrenzprogramm. In seiner Predigt bereitete Steffen-Rainer Schultz, der bei der evangelischen Landeskirche für den Religionsunterricht zuständig ist, die neuen Lehrer mit Worten aus dem Johannesevangelium darauf vor: „Wenn Euch die Welt hasst, dann denkt daran, dass sie mich zuerst gehasst hat“, sagt Jesus dort zu seinen Jüngern. Auch mancher Religionslehrer stoße an Schulen auf Hass, der vielfach noch aus DDR-Zeiten stamme.

„Zu glauben ist nicht immer nur schön, sondern manchmal richtig schwer“, sagte Schultz vor über hundert Zuhörern. Die neuen Pädagogen ließen sich nicht entmutigen. „An meiner Schule habe ich überhaupt keine Probleme“, sagte Renate Kunert, die an einer Rahnsdorfer Grundschule arbeitet. Manche Schulen hatten sogar eine kleine Delegation entsandt, um ihren neuen Lehrern an diesem Tag zu gratulieren. Dennoch rufen die Amtskirchen mit einer „Woche im Zeichen des Religionsunterrichts“ von heute an wieder zur öffentlichen Unterstützung des Religionsunterrichts auf. Am Reformationstag und am Allerheiligenfest morgen gestalten Schüler Gottesdienste mit. Eltern sind eingeladen, Unterrichtsstunden zu besuchen, damit sie sehen, was den Kindern beigebracht wird.

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