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Berlin: Kitas bleiben morgens zu

Mit einem vierstündigen Warnstreik wollen die Erzieherinnen in den öffentlichen Kindertagesstätten am Donnerstag gegen die vom Senat geplanten Kürzungen protestieren. Von 6 bis 10 Uhr sollen die Kitas in den Bezirken geschlossen bleiben.

Mit einem vierstündigen Warnstreik wollen die Erzieherinnen in den öffentlichen Kindertagesstätten am Donnerstag gegen die vom Senat geplanten Kürzungen protestieren. Von 6 bis 10 Uhr sollen die Kitas in den Bezirken geschlossen bleiben. Zum Streik aufgerufen haben die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) und Verdi. In zwei Protestzügen wollen die Demonstranten von der Jannowitzbrücke und der Kreuzung Friedrichstraße/Unter den Linden ab 7 Uhr zum Roten Rathaus ziehen. Dort beginnt um 7.30 Uhr die zentrale Kundgebung.

Die Erzieherinnen wenden sich besonders gegen die Vergrößerung der Kindergruppen in den Tagesstätten und setzen sich für die tarifvertragliche Festschreibung von Gruppengrößen und Standards in den Kitas ein. Allerdings steht Innensenator Ehrhart Körting (SPD) auf dem Standpunkt, eine tarifvertragliche Regelung etwa von Gruppengrößen sei rechtswidrig. „Wie man angesichts der Diskussionen um die Pisa-Studie auf die Idee kommt, im Bildungsbereich zu sparen, ist ein Witz“, sagte gestern der Berliner GEW-Vorsitzende Ulrich Thöne. „Hier steht der Senat im Abseits.“ Thöne rechnet mit einer ähnlichen Beteiligung wie beim ersten Warnstreik Mitte April. Damals beteiligten sich Mitarbeiter von etwa 550 der 852 bezirklichen Kitas an der Arbeitsniederlegung.

„Die Eltern stehen hinter den Warnstreiks und den Erzieherinnen“, ist Nadja Jüngling, Elternvertreterin einer Kita in Charlottenburg, überzeugt. „Denn wir fühlen uns den Sparmaßnahmen gegenüber ja fast ohnmächtig.“ Konsequenz der Einsparungen werde zum Beispiel eine schlechtere Sprachentwicklung der Kinder sein. Es werde Jahre dauern, dies wieder zu korrigieren. Wie sehr die Eltern hinter dem Streik stehen, könne man auch daran sehen, dass es nach dem letzten Warnstreik in ganz Berlin nur sechs Beschwerden von Eltern bei den Bezirksämtern gegeben habe, sagte der Vorsitzende des Landeselternausschusses Klaus-Dieter Hinkelmann. Er forderte, Kitas endlich als Bildungseinrichtungen anzuerkennen.

Über ihr weiteres Vorgehen wollen die Gewerkschaften nach der Verabschiedung des Haushalts am 27. Juni beraten. chv

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