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KLARE ANSAGE: Die Zeichen des Anti-Atom-Protests

ATOMKRAFT? NEIN DANKE!

ATOMKRAFT? NEIN DANKE!

Die lachende Sonne mit dem höflichen Spruch „Atomkraft? Nein danke“ ist das wohl bekannteste Symbol der Anti-Atomkraft-Bewegung. Erfunden hat es die damalige Studentin Anne Lund 1975 in Dänemark, zusammen mit Søren Lisberg, ebenfalls Student und Aktivist in der Anti-Atombewegung. Lund war damals 22 Jahre alt und zeichnete das Symbol als Erkennungszeichen für Gleichgesinnte: Im Mai 1975 verteilte sie die ersten 500 Buttons an Teilnehmer der 1.-Mai-Kundgebung. Das Logo wurde in 45 Sprachen übersetzt und auf Ansteckern und T-Shirts, Autofahnen und Aufklebern millionenfach verbreitet. Die Tantiemen gehen an eine dänische Stiftung gegen Atomkraft.

RADIOAKTIVE STRAHLUNG

Ein weiteres zentrales Symbol stammt ursprünglich von der Gegenseite, nämlich aus der Atomindustrie. Das internationale Zeichen für radioaktive Strahlung mit den drei Balken und dem Punkt wurde 1946 erstmals an der Universität von Kalifornien in Berkeley eingesetzt, um vor radioaktiver Strahlung zu warnen. Es entwickelte sich zum weltweiten Symbol und wurde zunehmend auch von Gegnern als Mahnzeichen eingesetzt. 2007 veränderte die Internationale Atombehörde das Zeichen – heute wird Radioaktivität durch ein rotes Dreieck dargestellt, auf dem neben dem bisherigen Logo ein Totenkopf und ein sich entfernender Mensch zu sehen sind. Das soll noch deutlicher auf Gefahren hinweisen.

DER TAG X

Das große „X“, mit dem Atomkraftgegner vor allem gegen Transporte mit radioaktivem Müll protestieren, ist nicht etwa eine Anspielung auf radioaktive Röntgenstrahlen („X-rays“), wie manche Aktivisten vermuten. Das Symbol entstand 1984 im Wendland, wie Jochen Stay von der Anti-Atom-Initiative „Ausgestrahlt“ erklärt. Damals standen die ersten Atommülltransporte an, aber keiner wusste das genaue Datum. Also verteilten Atomgegner Plakate, auf denen zu Protesten am „Tag X“ aufgerufen wurde. Nach und nach tauchte immer öfter das „X“ als alleiniges Symbol auf. Rund um Gorleben stellten viele Bewohner zwei gekreuzte Holzlatten in ihren Vorgarten, um den Protest gegen die Atompläne auszudrücken. Inzwischen gibt es das Symbol tausendfach als Anstecker, auf Fahnen und Transparenten.

PEACE

Das bekannteste Symbol der Friedensbewegung, ein langer Strich und zwei kurze Striche in einem Kreis, findet sich auch auf Anti-Atom-Demos. Es wurde 1958 vom britischen Designer und Kriegsdienstverweigerer Gerald Holtom für die „Kampagne zur nuklearen Abrüstung“ entwickelt. Es geht auf das Winkeralphabet der Seefahrer zurück: Die beiden kurzen, schräg nach unten zeigenden Striche stehen für den Buchstaben „N“, der lange Strich steht für „D“. Zusammen ergeben sie die Forderung: „Nuclear Disarmament“ – nukleare Abrüstung. Später ging das Logo um die ganze Welt, es wurde in der US-Bürgerrechtsbewegung benutzt, bei Protesten gegen den Vietnamkrieg und avancierte zum Symbol für die 68er-Bewegung. lvt

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