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Berlin: "Klasse!": Hipp, hipp, hurra!

31. Oktober 2000 - ich hielt den Brief in meinen Händen.

31. Oktober 2000 - ich hielt den Brief in meinen Händen. Endlich war die Zusage für ein dreiwöchiges Betriebspraktikum beim Tagesspiegel da. Freude, Luftsprung, hipp,hipp, hurra! Denn die Plätze sind schwer zu bekommen. Um angenommen zu werden, musste ich schon beim Herumtelefonieren und beim Verfassen des Bewerbungschreibens meine gesamten journalistischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und viel Engagement zeigen.

15. Januar 2001, kurz vor elf Uhr. Nach einigem Herumirren in dem riesigen Gebäude endlich am richtigen Ort im zweiten Stock. Die erste Überraschung: Wir waren zu zweit! Zufällig hatten unsere beiden Gymnasien den selben Termin für das Praktikum der zehnten Klassen gewählt.

Nun ging es rechts durch die Tür und schon standen wir mitten drin im Großraumbüro der Berlinredaktion. Freundlich begrüßte uns unsere Betreuerin Annette Kögel, die uns gleich einen Schreibtisch mit Computer zur Verfügung stellte. An diesem Tag lernten wir den anstrengenden Redaktionsalltag von der Früh- bis zur Spätkonferenz kennen.

Über einfachere Aufgaben wie Botengänge kamen wir zur ersten journalistischen Tätigkeit: Wir durften Meldungen verfassen. Einige davon wurden auch abgedruckt.

Für längere Artikel konnten wir öfter einen Teil der Recherche übernehmen, entweder telefonisch, im Internet oder auch außer Haus. Zum Beispiel interviewten wir Studenten im Otto-Suhr-Institut. Ein tolles Erlebnis war ein Ausflug zur "Grünen Woche", bei der wir sogar einen Presseausweis bekamen! An einem anderen Tag durften wir dank unserer zweiten Betreuerin Susanna Nieder bei den Pressevorführungen des Kinderfilmfestes mit dabei sein. Zu zwei Filmen verfassten wir Kritiken, die am 3. Februar 2001 auf der Kinderseite erschienen sind. Am Anfang der dritten Woche konnten wir Frau Kögel auf einer Fahrt zum Mahatma-Ghandi-Gymnasium begleiten. Diese Aktion gehörte zum "Klasse!"-Projekt, bei dem Schülerinnen und Schüler etwas über die Zeitung und den Beruf des Journalisten erfahren und selbst Artikel schreiben können. Als Belohnung unserer Arbeit in der Lokalredaktion wurde uns am Schluss ein Treffen mit Chefredakteur Giovanni di Lorenzo ermöglicht und wir schossen ein Foto.

Während unserer Zeit beim "Tagesspiegel" bemerkten wir verblüfft, dass es noch viel, viel mehr Abteilungen bei einer Zeitung gibt, als wir uns vorgestellt hatten. Da wir sehen wollten, was in diesen geschieht und wir auch eine Praktikumsmappe über den gesamten Betrieb für die Schule erstellen sollten, versuchten wir Termine mit den jeweiligen Mitarbeitern zu vereinbaren. So bekamen wir Einblicke in das Archiv, das Zeitungslager, die Anzeigenabteilung und den Anzeigensatz, das Layout, die Bildbearbeitung, die Belichtung, die Plattenherstellung und schließlich den Druck der nun fertig vorbereiteten Zeitung. Was für einen Arbeitsaufwand so eine Ausgabe benötigt, hätten wir uns nie träumen lassen! Die verschiedensten Berufe werden innerhalb dieses einen Gebäudes ausgeübt. Uns wurde klar, dass ein feines Zusammenspiel der vielen Abteilungen erforderlich ist und dass keiner dieser Bereiche ausfallen darf.

Über die Entstehung des "Tagesspiegel" haben wir wirklich einen tollen Überblick bekommen. Alles in allem fanden wir das Praktikum sehr abwechslungsreich und interessant. Es hat uns tatsächlich in unserem Wunsch, Journalisten zu werden, bestärkt.

Manchmal war es etwas zu hektisch und sehr stressig, weil die Redakteure unter dem Druck standen, ihre Artikel rechtzeitg fertig zu stellen. Doch so gab es auch nie Langeweile! Sogar ein gemeinsames Kürzel haben wir, Janna Miletzki und Linda Heyer, bekommen: jali

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