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Auf dem Sprung in die Schule. Die Erstklässler der Schöneberger Finow-Grundschule hatten viel Spaß dabei, erste Hürden zu nehmen. 

© Paul Zinken

Klasse Premiere: 28 000 Kinder feiern Einschulung

Fast 28 000 Berliner Kinder haben am Montag ihren ersten richtigen Schultag. An der Finow-Grundschule lernten die Kleinen aber schon bei der Einschulungsfeier am Sonnabend ihre erste Lektion.

Es sieht so aus, als hätten sie eine Festung gebaut. Rund 60 kleine Menschen sitzen auf Ministühlen, zu ihren Füßen die Schulranzen, die beinahe halb so groß sind wie sie selbst. Die Kinder lauschen den Worten des Mannes auf der Bühne, der jetzt ihr Direktor ist.

Es sind die Erstklässler der Finow- Grundschule – der Europaschule in der Schöneberger Welserstraße, mit Unterricht auf Deutsch und Italienisch. Am Sonnabend feierten die Schulanfänger mit Lehrern, Familie und Freunden ihre Einschulung. Direktor Tilo Vetter hielt eine Rede und die Kleinen besuchten ihre allererste Schulstunde. Am Montag wird ihr erster richtiger Schultag sein.

Fast 28 000 Berliner Kinder wurden dieses Jahr eingeschult. Für sie beginnt ein jahrelanger Weg, den die Eltern mit Aufregung beobachten. Kommt mein Kind in der Klasse zurecht? Wird es die Hausaufgaben machen? Wird es gut in Mathe sein?

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Es sind schon richtige kleine Persönlichkeiten, die da sitzen: Ein Junge trägt Irokesenschnitt, ein anderer eine verrutschte Fliege, ein Mädchen einen karierten Schulmädchenrock mit passender Krawatte. Es ist brechend voll im Saal, fast jeder der Gäste trägt eine Kamera.

Mit einem Trick hält der Direktor die Kinder bei der Stange.

Eins rauf mit Mappe. So groß die Ranzen auch aussehen – Greta (3. v. r.) und ihre Klassenkameraden werden sie schon schultern.
Eins rauf mit Mappe. So groß die Ranzen auch aussehen – Greta (3. v. r.) und ihre Klassenkameraden werden sie schon schultern.

© Paul Zinken

Alfino und Kiki sind ungezogen und unterbrechen den Direktor. Die beiden Handpuppen werden von Schülern gesprochen, die sich hinter einem Laken verstecken. So lernen die Kinder vom Direktor ihre erste Lektion: „Du weißt bestimmt auch, dass man nicht stört, wenn ein Lehrer redet. Wisst ihr das auch?“ „Jaaaaa“, ertönt es aus dem Saal. Alfino und Kiki wohnen in Tilo Vetters Büro. Durch sie sollen die Schüler den Direktor wiedererkennen. Ihm ist es wichtig, dass die Einschulung altersangemessen ist. „Es ist schwierig, die Kinder so lange bei der Stange zu halten, die kommen gerade erst aus der Kita.“

Nachdem die Zweitklässler zwei italienische Lieder vorgetragen haben, werden die Schulanfänger auf die Bühne gerufen. Es kommt zu Karambolagen, weil sie ihren Radius mit Ranzen noch nicht kennen. Greta, 5, und ihre Freundinnen sitzen in der ersten Reihe. Sie kennen sich schon aus der deutsch-italienischen Kita in Kreuzberg. Greta hat schon geübt und ihren roten Rucksack mit den Blumen und den Katzen in den Ferien probegetragen, erzählt ihr Vater. Für heute hat sie sich extra ihren neuen Jeansrock herausgesucht. „Der ist aus dem Italienurlaub“, sagt sie. Ihre Schultüte darf sie erst später öffnen – die Lehrer wissen: Die Aufmerksamkeit wäre sonst dahin.

Als die Klasse 1c beisammen ist, ziehen die Schüler in Zweierreihen in ihr Klassenzimmer. „So tapfer sind sie, keiner weint“, sagt Lehrerin Lucia Vannucchi. Auf den Tischen warten auf die Schüler Bleistifte mit Radiergummi und für jeden eine gelbe Weste. Die sollen sie auf dem Schulweg tragen, damit Autofahrer sie erkennen. In der kommenden Woche wird die Polizei zu ihrer Sicherheit den Verkehr vor den Grundschulen verstärkt kontrollieren. Am Ende kommt die erste Hausaufgabe: ein Bild ausmalen. Greta freut sich auf die Schule, am meisten auf Mathe: „Ich kann fast alles in Mathe.“ Jetzt wird sie erst einmal mit Familie und Freunden zum Pizzaessen gehen. Ihre Oma ist extra aus Italien angereist.

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