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Wie kommt nach der Klassenfahrt wieder nach Hasuse?

© picture alliance / dpa

Klassenfahrt bei Bahnstreik: Wie Schüler und Lehrer nach Hause kommen

Mal raus aus Berlin, Klassenfahrt nach Mecklenburg? Hübsche Idee! Der Streik der GDL wird zwar beendet, Lehrer und Kinder mussten aber trotzdem improvisieren, um ihre Heimfahrt ohne die Bahn zu planen.

Alles prima, Segeln, Paddeln, Kanufahren – den Kindern hat’s Spaß gemacht. Die Klassenfahrt der 5a der Evangelischen Schule Pankow zum Wassersportzentrum am Kummerower See in Mecklenburg war in dieser Woche ein voller Erfolg. Nur eine Frage bereitete den Lehrern in den letzten Tagen wegen des Bahnstreiks zunehmend Sorgen: Wie kommen wir mit den 25 Schülern am Freitag wieder nach Hause?

Sie haben die Hin- und Rückfahrt per Bahn gebucht. Beide Regionalzüge auf der Strecke sollten ausfallen. Hektisch begann also die Suche nach einem Busunternehmen, dass noch Kapazitäten frei hat. Und dabei hatte Lehrerin Regine Tretbar jede Menge Konkurrenz. Denn vielen Schulklassen, die zur Zeit in der Region unterwegs sind, ergeht es ähnlich: Entweder kammen sie nur kompliziert zurück. Oder sie hatten Probleme, das Ziel ihrer Fahrt überhaupt zu erreichen. Manche Vorhaben wurden auch ganz gestrichen wie die geplante Tour einer Oberstufenklasse des Schöneberger Rückert-Gymnasiums zum Bauhaus nach Dessau.

Die Bahn ersetzt den Preis der Rückfahrt

Regine Tretbar hatte Glück. Nach einer „Telefon-Odyssee“ mit vielen Absagen konnte sie kurzfristig in Mecklenburg einen Reisebus chartern. „In Berlin haben die angefragten Firmen nur gelacht und gesagt: ’Da sind schon fünf weitere Lehrer in der Warteleitung’“, erzählt sie. Die Eltern der Schüler werden für den Bus allerdings nochmal zur Kasse gebeten. Die Bahn ersetzt zwar den Preis der Rückfahrt, der Bus aber kostet mehr: rund 800 Euro.

Die Evangelischen Schulen in Pankow und Mitte leiden besonders unter dem GdL-Streik, weil ihre Klassen ausgerechnet in dieser Woche allesamt auf Fahrt gegangen sind. Doch Beate Stoffers, Sprecherin der Senatsschulverwaltung, hat auch von anderen Schulen gehört, „dass sie Projekt- und Wandertage sowie längere Touren absagen mussten oder auf der Rückreise in Schwierigkeiten sind“. Wenn eine Klasse einen der wenigen Züge erwische, sei das ja auch kein Spaß, sagt sie. „Diese Züge sind rappelvoll. Drängeln Sie sich da mal mit 30 Kindern rein.“ So könnte es auch einer höheren Klasse der Lichtenberger Guttenberg-Oberschule ergehen. Sie ist derzeit auf Exkursion in Peenemünde.

Vorsorglich lieber den Bus gebucht

Schon die letzten Streiks der Zugführer veranlassten aber offenbar immer mehr Lehrer, auf Nummer sicher zu gehen.

Sie buchten für ihre Klassenfahrten lieber vorsorglich einen Reisebus als Züge. Das teilten am Mittwoch auf Nachfrage etliche Schulleiter mit. Und die oberen Gymnasialklassen verreisen heute ohnehin „eher abgehoben“, wie es ein Rektor formuliert. Sie buchen meist Flugreisen – und hoffen, dass die Piloten nicht wieder streiken.

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