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Berlin: Klassik-Festival: Duell der Tenöre

Am 16. Juli 1992 wollten die Fans ihn einfach nicht gehen lassen: Sie jubelten, bis José Carreras zwölf Zugaben gemacht hatte.

Am 16. Juli 1992 wollten die Fans ihn einfach nicht gehen lassen: Sie jubelten, bis José Carreras zwölf Zugaben gemacht hatte. Fast auf den Tag genau neun Jahre nach dem weltrekordverdächtigen Applaudissimo kehrt der Startenor nun auf den Gendarmenmarkt zurück: Am kommenden Dienstag um 20 Uhr singt er "die schönsten Melodien der Welt". Das jedenfalls verspricht der Veranstalter von Classic Open Air, dem sommerlichen Freiluftspektakel auf Berlins schönstem Platz - das diesmal mit einem besonders üppigen Programm aufwartet.

Drei Tage vor Jose Carreras, am 14. Juli, tritt sein derzeit schärfster Konkurrent um die Frauengunst zum virtuellen Sängerwettstreit an: Jose Cura. Der junge Argentinier ist zwar noch nicht so bekannt wie sein Namensvetter, doch was ihm an Erfahrung fehlt, macht er durch Stimmpower und optische Reize wett - seine Fans halten ihn für den schönsten aller Tenöre. Kritiker umschrieben seine Vorliebe für große Töne allerdings auch schon mit "Belcanto brutal".

Eines unterscheidet die Kontrahenten aber auf jeden Fall: Wer den dienstälteren Sänger erleben will, muss tiefer in die Tasche greifen. Zwischen 70 und 180 Mark kosten die Eintrittskarten bei Carreras, während die Tickets für Cura wie auch für die fünf weiteren Abende für 45 bis 140 Mark zu bekommen sind. Dafür gibt es allerdings auch populäre Klassik vom Feinsten: Eröffnet wird das Festival vom Berliner Sinfonie-Orchester mit einem Verdi-Programm. Neben dem Tenorduell gibt es außerdem noch eine Spanische Nacht, eine Musical-Gala (mit Angelika Milster und Cusch Jung) und einen Russischen Abend.

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