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Sänger Placido Domingo (m.), Dirigent Daniel Barenboim (r.) und Staatsopern-Intendant Matthias Schulz.

© .Foto: Britta Pedersen/dpa

Klassik in Berlin: Staatsoper startet WM-Gegenprogramm

Parallel zur WM gibt es am 16. und 17. Juni wieder „Staatsoper für alle“. Der Startenor Plácido Domingo singt drinnen live und draußen auf der LED-Wand. Einen Livestream gibt es auch.

Die ewige Baustelle der Berliner Staatsoper zog auch Startenor Plácido Domingo in Mitleidenschaft. „Es dauerte lange – ich dachte schon, ich würde dort nie wieder singen“, sagte Domingo am Donnerstag. Gemeinsam mit den Berlinern kann er sich nun über das runderneuerte Opernhaus freuen und die neue Akustik testen.

Am Sonntag, 17. Juni, singt Domingo die Titelrolle in einer neuen Inszenierung von Verdis Oper Macbeth. Während drinnen das Premierenpublikum lauscht, versammeln sich draußen auf dem Bebelplatz Opernfans, die keine Karten abbekommen haben, Touristen, Familien und Neugierige.

Auf zwei LED-Wänden, jeweils 60 Quadratmeter groß, wird die Macbeth-Premiere live übertragen. Dieses Public Viewing, parallel zur Fußball-WM, nennt sich „Staatsoper für alle“ und wird von BMW gesponsert. Das sommerliche Kultur-Event findet inzwischen zum 12. Mal statt.

Konzert im Livestream

Einen Tag vor Macbeth, am 16. Juni, dirigiert Kapellmeister Daniel Barenboim ein Sinfoniekonzert auf dem Bebelplatz. Auf dem Programm stehen Rossinis Ouvertüre zum Barbier von Sevilla, Debussys Ibéria aus Images pour Orchestre und Strawinskys Le Sacre du Printemps. Das Konzert wird außerdem auf staatsoper.de live gestreamt, damit es auch wirklich niemand verpassen muss.

Daniel Barenboim erklärte mit einem Augenzwinkern, man könne nicht das ganze Jahr über im Freien spielen, „das wäre nicht gut für den Klang“, aber ein oder zwei Mal, das gehe schon. Das Konzert vor so vielen Menschen „ist eine große Inspiration für uns alle“.

Im vergangenen Jahr kamen 45.000 Menschen zum Open-Air-Konzert, das wegen der Opernbaustelle einige Jahre auf die Straße Unter den Linden verlegt werden musste. Als man vor zwölf Jahren anfing, habe die Staatskapelle vor 20.000 Menschen gespielt, sagte Hans-Reiner Schröder, Direktor von BMW Berlin. Der Autohersteller wird die Staatsoper als „offizieller und globaler Hauptpartner“ ab der nächsten Spielzeit fördern, auch die Reihe „Staatsoper für alle“ wird fortgesetzt.

Am 16. Juni spielt parallel zum Sinfoniekonzert um 12 Uhr Frankreich gegen Australien, eine Stunde vor der Macbeth-Premiere am Sonntag wird das Spiel Deutschland-Mexiko angepfiffen. Aber so ein Macbeth zieht sich ja, „nach dem Fußballspiel werden viele noch zu uns kommen“, hofft Staatsopern-Intendant Matthias Schulz. Die Fanmeile ist ja nicht weit entfernt. Und so eine Shakespeare-Tragödie kann nach einem mittelmäßigen Spiel dem Sommerabend noch ein paar Glanzlichter aufsetzen.

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