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Berlin: Klaus Theo Schröder - über Thüringen nach Berlin

Nach dem starken und streitfreudigen Reinickendorfer Detlef Orwat kam der eher unauffällige Günther Scherer, und nun ist mit Klaus Theo Schröder erneut ein "Auswärtiger" dran: Der neue Staatssekretär für Gesundheit, 51 Jahre alt und SPD-Politiker, stammt aus Moers am Rande des Ruhrgebiets. Seine berufliche Laufbahn begann in Nordrhein-Westfalen, er kümmerte sich im Düsseldorfer Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales um Arbeits- und Jugendthemen.

Nach dem starken und streitfreudigen Reinickendorfer Detlef Orwat kam der eher unauffällige Günther Scherer, und nun ist mit Klaus Theo Schröder erneut ein "Auswärtiger" dran: Der neue Staatssekretär für Gesundheit, 51 Jahre alt und SPD-Politiker, stammt aus Moers am Rande des Ruhrgebiets. Seine berufliche Laufbahn begann in Nordrhein-Westfalen, er kümmerte sich im Düsseldorfer Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales um Arbeits- und Jugendthemen. Der jetzige SPD-Generalsekretär Franz Müntefering, ein Schröder-Vertrauter, ermunterte ihn 1994 zum Wechsel in die neuen Länder. Schröder führte bis zum Wahldebakel für die dortigen Sozialdemokraten im September 1999 die Geschäfte im Sozialressort der Großen Koalition Thüringens und war dort auch für Gesundheitspolitik verantwortlich.

Weil er nach fünf Jahren als Staatssekretär in Erfurt "frei war" und Gesundheits- und Sozialsenatorin Gabriele Schöttler (SPD) kein Berliner Eigengewächs oder sonst einen kundigen Fachmann ihres Vertrauens fand, ging der Ruf an Schröder: "Sie hat angerufen und ich habe mich dann schnell entschieden", sagt der verheiratete Vater einer Tochter (20) und eines Sohnes (16). Die Ehefrau, eine freiberufliche Physiotherapeutin, und die Kinder leben in Essen, der Vater sieht die Familie seit der Thüringer Zeit nur noch an Wochenenden. Ein Umzug ist auch jetzt nicht geplant.

Über die Probleme im Berliner Gesundheitswesen habe sich Schröder zuvor informiert. Die "attraktive Stadt Berlin" lockte ihn jedoch trotz hochbrisanter politischer Gemengelage und der Tatsache, dass niemand ernsthaft nach seinem Amte strebte. Langeweile wird er nicht haben. Er muss 4000 Klinikbetten reduzieren, die Schließung von rund zehn Krankenhäusern und vor allem den sozialverträglichen Abbau von rund 7000 Klinikbeschäftigten organisieren, zudem die regionalen Krankenkassen retten sowie sämtliche städtischen Heilstätten in neue Trägerschaft führen. Traut er sich das zu? Schröder ist zuversichtlich und verweist auf Erfahrungen in Thüringen, wo unter seiner Regie zum Beispiel immerhin 2500 Klinikbetten abgebaut worden seien.

bk

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