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KLAUS STUTTMANN: Die Erotik der Kanzler

Nahezu jeden Tag zeichnet Klaus Stuttmann seine bissigen Karikaturen für den Tagesspiegel, am Sonnabend hatte er eigentlich einen der seltenen freien Tage. Trotzdem führte Stuttmann seine Kunstfertigkeit gerne live vor, da er „süchtig nach Zeichnen und der Politik“ sei.

Nahezu jeden Tag zeichnet Klaus Stuttmann seine bissigen Karikaturen für den Tagesspiegel, am Sonnabend hatte er eigentlich einen der seltenen freien Tage. Trotzdem führte Stuttmann seine Kunstfertigkeit gerne live vor, da er „süchtig nach Zeichnen und der Politik“ sei. Viel Gelächter und Beifall gab es, als auf einer der Karikaturen erste Gesichtszüge von Angela Merkel erkennbar wurden – natürlich in der typischen Art mit dicken Backen und stark hängenden Mundwinkeln. Zu Bundeskanzlern habe er ein geradezu „erotisches Verhältnis“, sagte Stuttmann, weil man sie „am häufigsten zeichnet“. Auch bei Gerhard Schröder und Ex-Außenminister Joschka Fischer habe er diese besondere Art der Erotik verspürt, sagte der Zeichner. Klaus Wowereit dagegen sei schwer darstellbar, „er hat ein zu glattes Gesicht“. Ähnlich sei es bei jungen, schönen Frauen: „Man braucht Charakterisches, nicht Ebenmaß.“ Wie immer arbeitete Stuttmann an einem Computer-Zeichentablett; er zeigte, wie die digitale Technik einfache Bildmanipulationen ermöglicht und seine Tätigkeit beschleunigt. Die tagesaktuellen Themen suche er sich selbst im Internet, erläuterte Stuttmann: „Ich sitze die längste Zeit des Tages am Computer.“ Das Zeichnen selbst dauere rund eine Stunde. Oft werde es zeitlich knapp bis zum Redaktionsschluss – doch bisher habe er eine „weiße Stelle“ auf der Meinungsseite des Tagesspiegels stets vermeiden können. CD

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