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Na dann: Frohes Fest.

© dpa

Kleine Geschichtskunde: DDR wollte Weihnachten umbenennen

Die SED-Führung in Ost-Berlin hatte in den 1970er Jahren ihre Pläne ausgearbeitet. Sogar ein sperriger Name wurde gefunden. Das berichtet der BND.

Die SED-Führung in Ost-Berlin hat bereits in den 1970er Jahren ihre Pläne verworfen, in der DDR aus Weihnachten ein weltliches „Jahresabschlussfest“ zu machen. Das geht aus Akten des Bundesnachrichtendienstes (BND) hervor, wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Mittwoch berichtete.
Im Jahr 1979 habe ein Stasi-Überläufer den Geheimdienstleuten des BND berichtet, dass die Stasi selbst „mäßigend Einfluss“ auf die DDR-Spitze genommen habe, um eine Umbenennung von Weihnachten zu verhindern.
Der Überläufer habe zu Protokoll gegeben, dass die SED „den positiven Gehalt des Weihnachtsfestes für die Bevölkerung erkannt“ habe und ihn nutzen wolle. Fortan sei Weihnachten nicht mehr als kirchliches Fest, sondern als „Fest des Friedens“ angesehen worden, was „die Bevölkerung beruhigen“ sollte.
Bekanntheit erlangten dem Bericht zufolge in den 1980er Jahren in der DDR teilweise absurde Wortneuschöpfungen wie die „Jahresendflügelpuppe“ für eine Engelsfigur oder „Jahresabschlussbaum“ für die Weihnachtstanne. Ob es sich dabei um ernsthafte Versuche der DDR-Führung gehandelt habe, die Begriffe in ihrem Sinne zu interpretieren oder lediglich um ironische Anspielungen der Bevölkerung, sei bis heute ungeklärt. Klar sei, dass eine offizielle Umbenennung des Weihnachtsfestes zu dieser Zeit bereits vom Tisch war. epd

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