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Berlin: Kleine Torheit

Fußball wird gemeinhin als Gefahr für die Liebe eingestuft. Fans, die ihr Leben vom Premiere-Abo über den Mannschaftsschal bis zur zünftigen Massenschlägerei auf das runde Leder ausrichten, gelten als nicht ehekompatible Stiesel.

Fußball wird gemeinhin als Gefahr für die Liebe eingestuft. Fans, die ihr Leben vom Premiere-Abo über den Mannschaftsschal bis zur zünftigen Massenschlägerei auf das runde Leder ausrichten, gelten als nicht ehekompatible Stiesel. Nicht während der Sportschau, Schatzi!

Aber ist das die Wahrheit? Die Berliner Vivantes-Kliniken melden jetzt, neun Monate nach der Fußball-WM, einen kleinen Baby-Boom mit elf Prozent mehr Geburten im Vergleich zum Vorjahr. Leider fehlt es an interpretatorischen Ansätzen für dieses Phänomen. Handelt es sich um die Kinder von Fußballmuffeln, die in der allgemeinen Euphorie nach fußballfreier Zerstreuung gesucht haben? Oder ist es umgekehrt so, dass begeisterte Paare die werbeverseuchte Halbzeitpause nutzten, um ihren Lebensabend durch die Zeugung eines kleinen Poldi oder Schweini zu sichern?

Gegen diese These spricht die Erfahrung der Charité. Dort haben schon während der WM auffällig viele junge Frauen die „Pille danach“ verlangt: Nach dem Tor die Torheit? Wir wollen hoffen, dass es einfach nur an den besonders heißen Berliner Nächten gelegen hat.

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