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Berlin: Kleiner Autosalon beim großen Parteitag

Was die SPD-Delegierten im Foyer so alles zu sehen bekamen

Nicht nur Politik war gestern im EstrelConvention-Center gefragt. Gleich eingangs des Foyers zog der neue „A 6“ die Blicke der SPD-Parteitagsdelegierten auf sich, wurde nur zu gern besichtigt. Oft etwas verschämt, als fürchte man insgeheim die kritischen Blicke der Basis in den Ortsvereinen. Das ausgestellte Modell kostete 69100 Euro, doch war der Autotyp, wie dem Preisschild zu entnehmen, in magerer Ausstattung schon ab 33000 Euro zu haben. „Wir sind von der Abteilung Behördenverkauf, deshalb stehen wir hier“, sagte der Audi-Mann. Von Parteitagen profitiere das Geschäft.

Weniger Begeisterung als der Audi weckte der Stand von „Magic Sky Schirmsysteme“. Er wolle auf die eigens für Open-Air-Veranstaltungen konzipierten Großraumschirme aufmerksam machen, erklärte ein Verkäufer. Den Genossen war in der Schwüle des dicht gefüllten Foyers nicht nach Wetterschutz. Da fiel die Paderborner Europaabgeordnete Mechtild Rothe mehr auf. An ihrem Stand verkaufte sie zwar nichts, hielt aber stolz einen Stapel frisch gedruckter Wahlplakate mit ihrem Konterfei in die Luft: „Unsere Frau für Europa“. Eine Version gefiel ihr besonders: „Da habe ich rote Bäckchen.“

Auch ein kleines Reisebüro hatte sich gegenüber dem Audi aufgebaut. „Legen Sie sich die Trauminseln der Karibik ins Nest, Oster-Preise bis zu 800 Euro günstiger.“ Kein Wunder, dass die Delegierten gern vorbeischauten und die Angebote studierten. Sie sei vom Reisebüro im Willy-Brandt-Haus, sagte die Frau am Stand. Das Reisebüro habe auch die Übernachtung vieler Delegierter in Berlin organisiert. Das große Estrel nebenan sei leider zu teuer, die armen Ortsvereine hätten nicht so viel Geld.C. v. L.

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