zum Hauptinhalt

Kleingärten statt Fußballplätze: 2013 soll der Westpark am Gleisdreieck fertig sein

Im August nächsten Jahres wird der Ostpark am Gleisdreieck eröffnet, im Westteil haben die Bauarbeiten noch nicht begonnen. Auf neun Hektar sollen dort auch Wildwiesen und Kletterbäume für Kinder entstehen.

Im Ostpark kann es im nächsten Sommer schon losgehen. Im August 2011 wird der erste Teil des Parks am Gleisdreieck fertig sein, dann soll hier getobt, gespielt oder einfach nur die Sonne genossen werden. Auf der anderen Seite der ICE- und Regionalbahntrasse wird das etwas länger dauern. Im Westpark sollen die Bauarbeiten im kommenden Jahr beginnen, die Eröffnung ist für 2013 geplant. Gestern stellte die Firma Grün Berlin GmbH, die die Grünanlage im Auftrag des Landes baut, die abschließenden Pläne im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr des Abgeordnetenhauses vor.

Wer genauer hinschaut, der merkt, dass hier die Kleinsten mitgestaltet haben. „Beim Westpark ist es uns gelungen, mit intensiver Bürgerbeteiligung einen Konsens zu erzielen“, sagt Staatssekretärin Maria Krautzberger (SPD). So wurden zum Beispiel die Kinder und Jugendlichen des Quartiersmanagements Tiergarten Süd aktiv in den Planungsprozess einbezogen. Feuer und Flamme seien sie für „ihren“ neuen Park gewesen, wie Projektleiterin Regina Krokowski berichtet. So wird es auf dem neun Hektar großen Areal des Westgeländes (insgesamt sind es 25 Hektar) nicht nur einen normalen Spielplatz geben, sondern auch einen Naturerfahrungsraum, wo Kinder auf Bäume klettern und auf Wildwiesen toben können. Es wird eine große Hüpfecke mit zehn Trampolinen geben, ein Labyrinth, Basketball- und Bolzplätze – und natürlich eine große Spiel- und Liegewiese, die das Zentrum des Westparks bildet. Und auf einer 1700 Quadratmeter großen Auslauffläche können sich auch Hunde austoben.

Trotz der vielfältigen Möglichkeiten aber sind vor allem die Vertreter des Berliner Sports der Meinung, dass im Gleisdreieck eine „große Chance verpasst wurde“. Angelika Schöttler, Sportstadträtin in Tempelhof-Schöneberg (SPD), ärgert sich über die fehlende Einbindung der Vereine. „Im Schöneberger Norden gibt es wenige Sportmöglichkeiten.“ Dass Freiflächen und Bolzplätze allein nicht ausreichten, dieser Meinung ist auch Uwe Hammer vom Landessportbund Berlin. „Friedrichshain-Kreuzberg ist der am schlechtesten mit Sportflächen versorgte Bezirk in Berlin“, erklärt Hammer. Die einzige Möglichkeit, große Sportplätze mit einer entsprechenden Infrastruktur in den Park einzubinden, wäre aber das Areal der Kleingartenanlagen im Südwesten des Parks gewesen. Diese werden nun jedoch endgültig nicht angetastet. Staatssekretärin Krautzberger sicherte am Montag zu, dass es dafür auf dem Tempelhofer Feld sechs Sportplätze geben wird. Bis hier mit dem Bau begonnen wird, werden allerdings noch einige Jahre vergehen.

Der Furcht, dass die Kleingärten im Osten als abgegrenztes Viertel den Park beschneiden, wird von Seiten der Planer aktiv entgegengegangen. Weitere Wege werden hindurchgeführt, die Anlage „für alle Besucher geöffnet werden“, sagt Regina Krokowski. Und auf einem kleinen „Marktplatz“ können die Gärtner bald ihre Produkte anbieten oder Nachhilfe in Kräuterkunde geben. Bei Leerstand sollen die Kleingärten in Zukunft nicht mehr vermietet werden. Anke Myrrhe

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false