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Demonstranten des Bündnisses "Am Boden bleiben" blockieren die Haupthalle des Flughafen Tegels. Die Aktivisten wollen damit auf die Klimaschäden durch den Flugverkehr aufmerksam machen.

© Fabian Sommer

Update

Klimaproteste am Flughafen Tegel: Blockade beendet, Verzögerungen rund um Flughafen, Zufahrten wieder frei

Umweltschützer der Gruppe „Am Boden bleiben“ protestierten am Sonntag im Flughafen Tegel. Durch Maßnahmen der Polizei kam es zu weitreichenden Verzögerungen.

Die Klimaaktivsten der Gruppe "Am Boden bleiben" am Flughafen Tegel haben die Protestaktion am Mittag selbst beendet. Die Polizei brachte die Demonstrierenden gemeinschaftlich aus dem Flughafengebäude zur Haltestelle. Die Gruppe von Aktivisten wollte mit einem Protest am Berliner Flughafen Tegel auf die Klimakrise aufmerksam machen.

Etwa 50 Menschen - überwiegend als Pinguine verkleidet - saßen auf dem Fußboden der Haupthalle im Terminal A und blockierten einen Gang. Weitere 80 protestierten mit etwas Abstand zu dem Terminal auf dem Flughafengelände, wie ein Polizeisprecher sagte.

Unter Auflagen gestattete die Polizei schließlich eine Kundgebung im Inneren. Dabei habe niemand behindert werden dürfen, die Protestrufe sollten die Flughafendurchsagen nicht übertönen, hieß es. Daran hätten sich die Demonstranten gehalten, sagte der Sprecher.

Am Nachmittag wurden die Zufahrten zum Flughafen wieder freigegeben, die Polizei kontrollierte nur noch vereinzelt. Durch die Kontrollen rund um das Flughafengelände, kam es zuvor zu Verzögerungen bei der Anfahrt und dem Zutritt zum Terminal. Vor der Abflughalle bildeten sich lange Warteschlangen. Die Polizei sperrte auch die zum Flughafen führende Autobahnausfahrt. Zahlreiche Passagiere stiegen aus ihren Taxis und liefen zu Fuß die letzten Meter zum Flughafen.

Der Flugverkehr wurde nach Angaben der Polizei während der gesamten Zeit nicht behindert. Flughafensprecher Hannes Hönemann betonte: "Wer rechtzeitig am Flughafen war, konnte seinen Flug trotz der polizeilichen Kontrollen gut erreichen".

Demonstranten des Bündnisses "Am Boden bleiben" wollen auf die Klimaschäden durch den Flugverkehr aufmerksam machen.
Demonstranten des Bündnisses "Am Boden bleiben" wollen auf die Klimaschäden durch den Flugverkehr aufmerksam machen.

© Fabian Sommer/dpa

Am Sonntagvormittag hatten die Veranstalter von "Am Boden bleiben" in einer E-Mail angekündigt: „Zur Stunde sind 150 Aktivist*innen auf dem Weg, um den Ablauf am Flughafen Tegel mit einer Aktion zivilen Ungehorsams zu stören“. "Am Boden bleiben" meldete über Twitter, dass es nicht bei dieser einen Versammlung bleiben wird und weitere folgen werden.

Die Polizei hatte zuvor bestätigt, dass die Gruppe zu Fuß und auf Fahrrädern unterwegs war und von Beamten begleitet wurde. Die Polizei sprach bei den Aktivisten und Aktivistinnen von einer Größenordnung im unteren dreistelligen Bereich. Auch am Flughafen umstellen zahlreiche Polizisten den Prostest am Boden.

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Einzelne Teilnehmende reisten nach Polizeiinformationen per Bus und Bahn an. Daher gebe es Personenkontrollen am Flughafen, sagte der Sprecher. Ohne gültiges Flugticket werde indes niemand in die Halle gelassen. „Dass die Polizei diese friedliche Aktion mit so einem Aufwand versucht zu verhindern ist skandalös!“, teilte die Gruppe mit. Es sei nicht auszuschließen, dass die Aktivisten und Aktivistinnen noch zum Flughafen Schönefeld umschwenkten.

Polizeiwagen vor dem Hauptgebäude des Flughafen Tegel am Sonntag.
Polizeiwagen vor dem Hauptgebäude des Flughafen Tegel am Sonntag.

© Fabian Sommer

Nach Angaben einer Sprecherin der Gruppe hatten erste Teilnehmende den Flughafen am Vormittag bereits erreicht. Laut Sprecherin der Gruppe handelt sich um eine symbolische Aktion: Der Flugablauf solle nicht verhindert und Passagiere nicht behindert werden. „Unser Protest richtet sich gegen Flugindustrie und Politik und nicht gegen einzelne Passagiere“, sagte sie. In einer Chatgruppe der Aktivisten wurden indes Personen gesucht, die Demonstranten betreuen könnte, die von der Polizei in Gewahrsam genommen wurden.

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Die Gruppe fordert die sofortige Einstellung aller Inlands- und Kurzstreckenflüge sowie einen Ausbaustopp aller Flughafeninfrastruktur. „Die Gruppe „Am Boden bleiben“ ist Teil der globalen Bewegung für Klimagerechtigkeit“, heißt es in der Mitteilung.

Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes, Ralph Beisel, kritisierte: „Wir brauchen einen globalen Ansatz beim Klimaschutz und kein „Schwarzer-Peter-Spiel“, indem ein Verkehrsträger in Geiselhaft genommen wird.“ (mit dpa)

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