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Berlin: Klinik Hellersdorf entzweit Senat

Krankenhausplan nicht verabschiedet – Streit über Standort

Der Berliner Senat ist in der Frage um die Zukunft des Klinikums Hellersdorf zerstritten: Deshalb wurde am Dienstag auch der Krankenhausplan, der die Berliner Klinikkapazitäten bis 2005 festschreibt, nicht verabschiedet. Dem Vernehmen nach haben der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und SPDStadtentwicklungssenator Peter Strieder während der gestrigen Senatssitzung noch einmal deutlich gemacht, dass sie auf den Standort Hellersdorf verzichten wollen. PDS-Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner zeigte sich nach der Senatssitzung deutlich verärgert: Sie will Hellersdorf halten, um die regionale Grundversorgung zu sichern. Der Krankenhaus-Konzern Vivantes soll nun nachweisen, ob der geplante Ersatzneubau zwingend notwendig ist. Dann will der Senat erneut über den Krankenhausplan abstimmen. Der genaue Zeitpunkt stand gestern noch nicht fest.

Vivantes-Chef Wolfgang Schäfer erklärte nach der Senatsentscheidung, dass das Klinikum Hellersdorf Teil des Sanierungskonzeptes für den Konzern sei. „Wenn das Krankenhaus Hellersdorf geschlossen werden würde, hat Vivantes keine Einnahmen mehr und müsste außerdem die Kosten für 1200 Klinik-Mitarbeiter aufbringen“, sagte Schäfer. Mario Czaja, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, wirft Strieder und Wowereit eine „ideologische Herangehensweise“ vor, die den Beschäftigten gegenüber „unehrlich“ sei.

Vivantes plant in Hellersdorf einen Neubau, in dem das jetzt auf zwei Standorte verteilte Krankenhaus konzentriert werden soll. Die Kosten für den Neubau sind auf 45 Millionen Euro veranschlagt. Vivantes will den Neubau aus eigener Kraft bezahlen. Dazu solle ein Investor bis 2006 ein Gebäude für sämtliche Abteilungen bauen. Der Klinikkonzern will das Gebäude anschließend leasen. Das Klinikum Hellersdorf hat zurzeit rund 650 Betten – der Neubau soll nach Auskunft von Vivantes-Chef Schäfer noch eine Kapazität von 370 Betten haben. Die Befürworter des Krankenhauses Hellersdorf argumentieren, dass durch den Bettenabbau weitere Kosten eingespart werden können. sib

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