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Koalitionspläne: Pflüger wirbt für "Jamaika"

Friedbert Pflüger, CDU-Spitzenkandidat für die Berliner Abgeordnetenhauswahl, kann sich durchaus eine Koalition mit FDP und Grünen in der Hauptstadt vorstellen. Die ideologischen Differenzen seien "so klein wie nie zuvor".

Berlin - Der CDU-Spitzenkandidat für die Berliner Abgeordnetenhauswahl, Friedbert Pflüger, hat nachdrücklich für eine Koalition seiner Partei mit FDP und Grünen plädiert. "Berlin wäre der geeignete Ort, das Jamaika-Modell zu erproben", sagte Pflüger dem "Spiegel". Ein solches Bündnis könne auch ein Vorläufer für eine schwarz-grüne Zusammenarbeit auf Bundesebene sein. Die Grünen lehnten eine Koalition mit der CDU erneut ab. Berlin wählt am 17. September ein neues Parlament.

"Es wäre eine historische Chance für Union und Grüne, denn ich glaube, die ideologischen Differenzen zwischen beiden Parteien sind so klein wie niemals zuvor", sagte Pflüger. Lange Zeit sei übersehen worden, "dass es in der Umweltbewegung von Anfang an starke bürgerliche Kräfte gab".

Andererseits hat sich nach Darstellung des Parlamentarischen Staatssekretärs im Verteidigungsministerium auch die Union gewandelt und inhaltlich den Grünen angenähert. "Das Frauen- und Familienbild ist moderner geworden, in Fragen der Bioethik und des Staatsverständnisses gibt es viele Schnittmengen zwischen CDU und Grünen", betonte er. Der Politiker fügte hinzu: "Wir könnten hier in Berlin ein Jamaika-Bündnis auch mit Blick auf den Bund ausprobieren." Die große Koalition sei ohnehin nur ein "Bündnis auf Zeit".

Während die Berliner FDP in einer solchen Konstellation eine interessante Option sieht, gab Grünen-Spitzenkandidatin Franziska Eichstädt-Bohlig dem CDU-Spitzenkandidaten erneut einen Korb. Die Umfragewerte der CDU, die derzeit bei 20 Prozent liegen, seien "für eine Volkspartei zu dürftig", sagte Eichstädt-Bohlis. Aber auch inhaltlich habe die Berliner CDU zu wenig zu bieten. Sie sei "keine moderne Großstadtpartei und hat keine Zukunftskonzepte für Berlin". Die Grünen-Politikerin fügte hinzu: "Mit dieser CDU kann es keinen politischen Aufbruch geben, den aber braucht Berlin!" (tso/ddp)

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