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Berlin: Köder fürs Reformprojekt

Gemeinschaftsschule: Rot-Rot sucht Freiwillige

SPD und PDS wollen Schulen mit der Zusicherung „verlässlicher Rahmenbedingungen“ dazu bewegen, freiwillig an der Pilotphase für die Gemeinschaftsschulen teilzunehmen. Das kann bedeuten, dass man kleinere Klassen, Sozialpädagogen oder auch kostenlosen Ganztagsbetrieb anbietet, um Lehrern und Eltern entgegenzukommen. Außerdem halten es Bildungspolitiker beider Parteien für sinnvoll, die Pilotphase wissenschaftlich begleiten zu lassen. Dies zeichnet sich bisher als Zwischenergebnis der Koalitionsverhandlungen im Bildungsbereich ab.

Die wissenschaftliche Begleitung soll sicherstellen, dass Erfahrungen der kommenden Jahre richtig beobachtet und analysiert werden. Denn auf ihrer Grundlage sollen in der kommenden Legislaturperiode in ganz Berlin Gemeinschaftsschulen eingeführt werden. Zu welchem Zeitpunkt und wie radikal das zu erfolgen hat, soll ebenfalls schon in diesen Koalitionsverhandlungen festgelegt werden. Auch in anderen Punkten haben sich die Bildungspolitiker schon angenähert. So wächst die Überzeugung, dass man dauerkranke Lehrer aus der Vertretungsstatistik herausrechnen sollte – weil sie schlicht nicht zur Verfügung stehen und eine Personalversorgung vorgaukeln, die es gar nicht gibt. Es wird überlegt, ob man die Vertretungsreserve den Schulen künftig besser in Form von flexiblen Honorarmitteln geben sollte, wie es schon jetzt einzelne Schulen praktizieren. Eine endgültige Entscheidung zu diesem Punkt soll aber erst fallen, nachdem Karlsruhe am 19. Oktober seine Entscheidung zur Entschuldung Berlins gefällt hat, ist zu hören.

Insgesamt wurde die Verhandlungsrunde als „atmosphärisch locker und vertrauensvoll“ beschrieben. Es gibt aber noch etliche offene Fragen zu klären. Dazu zählt, ab wann und unter welchen Bedingungen die beiden ersten Kitajahre kostenfrei sein sollen und ob es bei der niedrigen Essenspauschale von nur 23 Euro bleibt.

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