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Berlin: Kölsch Jemölsch und Voodoo-Tanz

70 Wagen ziehen am Sonntag beim Karneval der Kulturen durch Kreuzberg. Bis Montag ist Straßenfest

Afoxé Loni macht den Anfang. In einer Fülle von Weiß und Gold tanzen die Künstler die Strecke entlang und reinigen sie so symbolisch für das Fest. Das hat beim Kreuzberger Umzug schon Traditition. Aber es wird auch viel Neues geben beim 10. Karneval der Kulturen in Kreuzberg. 1,8 Millionen Besucher erwarten die Veranstalter bis zum Montag – sofern das Wetter mitspielt.

Der Straßenumzug . Sack Kartoffel, Kölsch Jemölsch, Ratatouille & Sinam – das mag eher nach Speisekarte klingen, macht aber Musik und gute Laune. Die drei Gruppen sind mittendrin, wenn sich am Sonntag die bunte Karawane aus Samba-Tänzern, Trommlern und Voodoo-Priestern gegen 12.30 Uhr am Hermannplatz in Bewegung setzt. Mit dabei: 70 geschmückte Wagen, 100 Gruppen, 4500 Akteure aus 80 Nationen. Jede Formation schickt einen Schildträger mit ihrem Namen voraus. Sie ziehen dann gemeinsam über die Hasenheide und Gneisenaustraße zur Yorckstraße, wo der erste Wagen gegen 16.30 Uhr eintreffen soll. Der Umzug dauert bis etwa 21.30 Uhr. Die Veranstalter rechnen mit 900000 Zuschauern. Wer an der Strecke mitwippen will, sollte das Auto also besser zu Hause stehen lassen. An oder in der Nähe der Route befinden sich mehrere S- und U-Bahnhöfe: Hermannplatz, Südstern, Gneisenaustraße, Mehringdamm und Yorckstraße. Die Busse fahren weiträumige Umleitungen.

Der Kinderkarneval. Der Kostümumzug der Kinder beginnt am Sonnabend um 14 Uhr auf dem Kreuzberger Mariannenplatz. Mehr als 4000 Kinder ziehen mit ihren Familien zum Görlitzer Park, wo von 15 Uhr bis etwa 18.30 Uhr gefeiert wird. Hier treten auf drei Bühnen mehrere Kindergruppen auf.

Das Straßenfest . Zehn Jahre ist es alt, nun darf es wachsen. Das Festgelände ist zum Jubiläum um ein gutes Stück vergrößert worden. Das Waterlooufer gehört jetzt mit zur Partymeile, wo bis zum frühen Montagabend gefeiert, geguckt, getanzt, gegessen und getrunken wird. Für die Autos bleibt die Gegend um den Blücherplatz gesperrt, die U-Bahn fährt bis zum Halleschen Tor. Von hier fällt man gewissermaßen ins Fest: Am Waterlooufer, Ecke Zossener Straße, steht die Bühne „Barrio Latino“ – der Name ist auf dem Podium Programm. „Bazaar Oriental“ heißt die Bühne am Halleschen Tor, „Eurasia“ steht am Blücherplatz und „Farafima“ Blücherstraße, Ecke Blücherplatz. Auf der Wiese an der Zossener Straße treten Akrobaten, Feuerschlucker, Stelzenläufer, Tänzer und ein Märchenonkel auf. Nach Einbruch der Dunkelheit (zirka 22 Uhr) werden hier außerdem heute und morgen internationale Kurzfilme gezeigt. Auch in der Heilig-Kreuz-Kirche (Zossener-, Ecke Blücherstraße) gibt es bis Montag Dauerprogramm: russische Lieder, Latin Free Style, Orgelmusik, Klezmer, Taizé-Gesänge...

Die Clubs . Auch in vielen Clubs wird an diesem Wochenende der Karneval der Kulturen gefeiert. Lateinamerikanische Bands und DJs spielen beispielsweise in der Junction Bar (Gneisenaustraße 18, Eintritt 6 Euro, Telefon 694 6602). Im Fritz-Club am Postbahnhof und im benachbarten Yaam-Club steigt am Sonntag die offizielle After-Parade-Party (Straße der Pariser Kommune 2 und Stralauer Platz 35, Eintritt 11 Euro, Telefon 611 013 13).

Über Bus-Umleitungen kann man sich bei der BVG informieren unter der Rufnummer 19449. Die Karneval-Experten der Polizei sind unter 4664 500133 erreichbar. Das Programm steht im Internet unter www.karneval-berlin.de

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