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Köpenick: Schülern fiel fast die Decke auf den Kopf

An der frisch renovierten „Eliteschule des Sports“ in Köpenick ist am Mittwoch vergangener Woche die gesamte Mensa-Decke heruntergekommen, wie erst jetzt bekannt wurde. Nur Stunden vorher hatten Schüler dort zu Mittag gegessen.

An der frisch renovierten „Eliteschule des Sports“ in Köpenick, der Flatow-Oberschule, ist am Mittwoch vergangener Woche die gesamte 130 Quadratmeter große Mensa-Decke heruntergekommen. Dies wurde erst am gestrigen Dienstag durch Anrufe von Eltern bekannt.

Der Vorfall habe sich bei einem Probelauf der Abluftanlage ereignet – nur wenige Stunden nachdem dort die Schüler zu Mittag gegessen hatten, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit. Zwei Gutachter waren vor Ort, um die Unglücksursache und mögliche Schadensersatzansprüche gegenüber der Baufirma zu klären. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Baugefährdung. Einen konkreten Beschuldigten gebe es aber noch nicht, erklärte ein Sprecher.

Die Mensa befindet sich in einem Nebengebäude der Schule, das früher als Internat genutzt wurde. Nach Angaben der Bildungsverwaltung waren dort in den vergangenen Monaten 3,2 Millionen Euro verbaut worden. Neben der Mensa wurden auch die Küche sowie die Räume der Schulverwaltung hergerichtet. Erst nach den Winterferien seien die Räume wieder bezogen worden.

Die Decke ausGipskarton, pro Quadratmeter 30 Kilo schwer, stürzte am 10. Februar gegen 15.40 Uhr herab. „Die Aluminiumaufhänger haben sich gelöst“, berichtet Petra Roland, Sprecherin der Verwaltung für Stadtentwicklung, die als Bauherr fungiert. Die Polizei habe das gesamte Nebengebäude gesperrt. weil ähnliche Trockendecken auch in anderen Räumen verbaut wurden.

„Der Architekt sagte, so etwas habe er noch nicht erlebt“, erzählt die stellvertretende Schulleiterin, Kerstin Gießler. Lehrer und Schüler hätten zunächst unter Schock gestanden, zögen aber jetzt alle an einem Strang. „Not schweißt zusammen.“ Der Essensanbieter habe eine Notmöblierung zur Verfügung gestellt, sodass in der alten Mensa gegessen werden könne.

Die Flatow-Schule hat derzeit 350 Schüler. Als „Eliteschule des Sports“ ist sie direkt dem Senat unterstellt. Eltern beklagten sich beim Tagesspiegel über die mangelnde Offenheit der Schule im Umgang mit dem Vorfall. Auf der Homepage ist lediglich von „unvorhersehbaren baulichen Änderungen“ die Rede.

Kerstin Gießler weist das zurück. Man habe noch am Unglückstag die Elternvertreterin der Schule informiert, die daraufhin ein Rundschreiben an die Eltern verschickt habe. Auch Senatsverwaltung für Bildung und Polizei seien rechtzeitig informiert worden. loy/sve

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