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Berlin: Köpenick: Wer den Taler nicht ehrt, dem wird der Eintritt verwehrt

Eine Badewanne gefüllt mit Geldscheinen, davor ein Fernseher - was will man mehr: Hineinspringen und wie Dagobert Duck im Geld schwimmen. Der elfjährige Stephan Schröder hat es ausprobiert.

Eine Badewanne gefüllt mit Geldscheinen, davor ein Fernseher - was will man mehr: Hineinspringen und wie Dagobert Duck im Geld schwimmen. Der elfjährige Stephan Schröder hat es ausprobiert. Er ist in ein Meer von Geldscheinen getaucht und fand das "echt cool". Ganz tief hat er in den bunten Scheinen gewühlt: Bis er so viele in den Händen spürte, dass er sie in die Luft warf. Viel zu schnell rieselte das Geld auf ihn hinab. Und als er gerade sein "Millionärs-Lächeln" aufsetzen wollte, drängten schon die nächsten Kinder in die Wanne. Wohl selten sind sich Elf- und Zwölfjährige so einig wie in diesem Moment.

"Noch besser wäre es, wenn wirklich echte Scheine in der Wanne liegen würden", sagt Pascale Presharf. Die anderen stimmen ihr grinsend zu. Aber es ist eben nur ein Spiel. Eines von insgesamt 18 unterschiedlichen Stationen, die zur neuen Ausstellung im Freizeit- und Erholungszentrum Wuhlheide (FEZ) gehören. Bis Ende Januar kann man dort eine abenteuerliche Entdeckungsreise durch die Welt des Geldes erleben. "Mäuse, Euros und Moneten" haben Claudia Lorenz und Klemens Kühn die von ihnen entwickelte Show genannt. "Wir wollen auf phantasievolle Weise Groß und Klein mit dem Phänomen Geld vertraut machen", erklärt die junge Frau. Dargestellt wird unter anderem die Geschichte des Zahlungsmittels und der Kreislauf des Geldes. Zu sehen sind uralte Münzen, Papierscheine und Muscheln. Wer will, kann Euro-Scheine drucken und diese nach den originalen Vorgaben bemalen. Philipp und Jonas Siewert geben sich dabei viel Mühe. "Wir bringen die Knete dann zur Bank und legen sie an", sagt der elfjährige Köpenicker. "Aber die nehmen nur ordentlich gedrucktes und bemaltes Papiergeld entgegen", ergänzt sein Bruder. Offensichtlich wollen auch andere Kinder mehr aus ihrem selbst gedruckten Geld machen. Die Schlangen an den Bankschaltern werden immer länger. Wie die Erwachsenen nehmen einige den Kredit-Karten-Service in Anspruch. Gleich daneben gibt es einen Laden. "Das erste Geschäft, in dem bereits jetzt der Euro das gültige Zahlungsmittel ist", sagt Claudia Lorenz. Sie betont, dass die neue Ausstellung bei allem Spielerischen, stets die Verbindung zur Realität behält. Sollte beispielsweise einmal zu viel Geld im Umlauf sein, müssten die Preise von den Kindern erhöht werden. So könne man eben den Schülern "hautnah eine Inflation verdeutlichen", sagt die FEZ-Mitarbeiterin.

Bis zu 30 Kids dürfen gleichzeitig die Welt des Geldes erforschen. Betreuer stehen ihnen dabei zur Seite. In einem Minikino wird über die Herstellung von echtem Geld berichtet. Die Ausstellung ist für Mädchen und Jungen von fünf bis zwölf Jahren gedacht. Schulklassen und Kita-Gruppen sollten sich unter der Telefonnummer 5307 1146 anmelden. Geöffnet wird der große Eingangs-Tresor dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, sonnabends von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Steffi Bey

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