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"Köpi"-Wohnprojekt: Aufmarsch gegen Zwangsversteigerung

Die Bewohner des linken Kultur- und Wohnprojektes "Köpi" wollen am Samstag gegen die Versteigerung der Immobilie demonstrieren. Rund 2000 Sympathisanten werden erwartet.

Berlin - Die Demonstration beginnt um 15 Uhr auf den Breitscheidplatz in Charlottenburg, wie ein Polizeisprecher sagte. Sie soll zur Zentrale der Commerzbank in der Potsdamer Straße führen. Die Veranstalter machen das Bankhaus für die Anmeldung der Zwangsversteigerung verantwortlich.

Zu dem Aufmarsch war unter anderem bei einer Demonstration am 1. Mai aufgerufen worden, in deren Folge es zu Ausschreitungen kam. Für Samstag planen linke Gruppen zudem einen Protestmarsch gegen "Nazi-Kneipen" in Pankow. Der Beginn der Demonstration ist für 20 Uhr am S-Bahnhof Wollankstraße geplant.

Kundgebung am Dienstag

Das Gebäude in der Köpenicker Straße 137 sowie das Gelände einer angrenzenden Wagenburg sollen am Dienstag vor dem Amtsgericht Mitte in der Littenstraße zwangsversteigert werden. Sowohl am Vorabend als auch am Tag der Versteigerungen haben die Bewohner dort Kundgebungen angekündigt. Auch soll es in der Nacht zu Dienstag eine Mahnwache geben. Zwangsversteigerungen des Gebäudes waren bereits mehrfach gescheitert. Offenbar fürchteten potenzielle Käufer Racheaktionen der Linken.

Die "Köpi" war 1990 das erste von Westberliner Autonomen im Ostteil der Stadt besetzte Gebäude und genießt europaweit einen ähnlichen Kultstatus wie das "Ungdomshuset" in Kopenhagen. Nach der Räumung des selbstverwalteten Jugendzentrums war es in zahlreichen Ländern zu Ausschreitungen gekommen. (tso/ddp)

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